Nicht gerade einfacher gestaltet sich die Situation für Napster, nachdem die MP3-Tauschbörse zunächst eine Niederlage vor Gericht hinnehmen musste (siehe News vom 12. Februar) und man sich von Seiten der Musikindustrie erst einmal skeptisch zum Napster-Angebot äußerte, in den kommenden fünf Jahren eine Milliarde Dollar für die Nutzungsrechte der Songs zahlen zu wollen (siehe News vom 21. Februar).
Napster kann zwar momentan seinen Service noch aufrecht erhalten, allerdings weiß momentan niemand genau, wie lange noch. Der nächste Gerichtstermin wurde für Freitag, den 2. März anberaumt, sollte es bei der Anhörung nicht zu einer gütlichen Einigung zwischen Napster und der Musikindustrie kommen, könnte die Tauschbörse schon am kommenden Wochenende im Offline-Loch verschwinden.
Zusätzlicher Ungemach droht Napster von einer neu geschmiedeten Allianz von `Sony Music` und `Vivendi Universal`, dem Konzern, dem `Universal Music` angehört. Die beiden Majors wollen in Kürze unter dem Namen Duet eine eigene MP3-Börse ins Netz bringen, aus der man – natürlich gegen Nutzungsgebühr – Soundfiles downloaden kann. Da Napster mittlerweile in `Bertelsmann` einen Verbündeten aus der Musikindustrie an sich binden konnte, könnte es nach derzeitigem Stand darauf hinauslaufen, dass letzten Endes zwei qualitativ gleichwertige Tauschbörsen im Netz stehen, aus denen man sich aber jeweils nur die Songs der Künstler downloaden kann, die bei den jeweiligen Konzernen unter Vertrag stehen. Zahlen müsste man dann natürlich doppelt…