Ab heute kann man “Year Zero” ganz ohne Schnipseljagd und Puzzlespielchen in voller Länge erkunden. Wie es zu der düsteren Zukunftsvision kam, erklärte Trent Reznor pünktlich zur Veröffentlichung via Newsletter selbst:
“Dieses Album begann als Experiment, als eine relativ ungeplante Lärm-Studie, die auf einem Laptop durchgeführt wurde, irgendwo auf Tour in einem Bus. Diese ersten Klänge führten dann zu einem phantastischen Tagtraum, der vom Ende der Welt handelte. Diese Phantasie wiederum wollte mir nicht mehr aus dem Kopf gehen, und mit der Zeit stellte sich heraus, dass viel mehr als zunächst erwartet dahinter steckte.(…) Als ich mich schließlich gänzlich auf den besagten Tagtraum eingelassen hatte, kam alles wie von selbst zusammen… man hätte fast schon meinen können, dass alles vorherbestimmt war. Als das Grundgerüst dann schließlich stand, war es auch kein Problem, die passenden Songs dazu zu schreiben. Zugleich geschahen Dinge in meinem ‘wirklichen’ Leben, von denen ich nicht mehr sagen konnte, ob sie nun fiktiv oder real waren. Die Grenzen verschwammen zunehmend. Das neue Album wurde somit weitaus mehr als nur eine Platte. (…)
Es ‘spielt’ in einer ca. 15 Jahre entfernten Zukunft. Die Dinge sehen nicht gerade rosig aus. Wenn du dir eine Welt vorstellst, in der sich Habgier und jegliche Art von Macht so weiterentwickeln, wie man das momentan erwarten würde, dann bekommt man schon eine ungefähre Idee von der Grundstimmung des Albums. Die Welt ist an ihre eigenen Grenzen gestoßen – sowohl politisch, wie auch spirituell und ökologisch. Aus der Perspektive von diversen Charakteren, die in dieser Welt existieren, geschrieben, werden einem diverse Blickwinkel auf eine drohende Stunde der Wahrheit präsentiert.(…) Höchstwahrscheinlich ist die Platte einen Tick zu lang, aber es musste sein, um das komplette Bild präsentieren zu können. Sie wird nach wiederholtem Anhören ganz anders klingen. Sie stößt zum Nachdenken an, und sie wird weitaus mehr offenbaren, als du erwartet hättest. Zu vielen Songs kann man übrigens auch tanzen. Zu vielen Songs kann man auch sehr gut Sex haben (wobei das vielleicht davon abhängt, worauf du nun gerade stehst).”
Bevor der nächste Plattenhändler aufgesucht wird, empfiehlt sich ein Klick in Richtung unserer Verlosungsrubrik. Dort gibt es die 10-Inch-Version der Single “Survivalism”, Buttons und signierte Lithographien zu gewinnen.