Es war kein einfaches Jahr für das kleine Label, das sich auf Bands und Musik aus dem lateinamerikanischen Raum spezialisert hat. Nach der Pleite des Alternative-/Indie-Vertriebs ‘EFA’ stand man wie so viele zunächst alleine da und hatte mit Verlusten zu kämpfen. Dabei läuft es für die Bands des Labels mehr als gut, schließlich hat man mit den Mexikanern von Panteón Rococó, Abuela Coca aus Uruguay und eben Karamelo Santo aus Argentinien in diesem Jahr erfolgreiche Touren hinter sich gebracht und auch mit den Plattenverkäufen ist man zufrieden.
So kam es auch, dass ‘Übersee’ nach Barcelona einlud, um eines der letzten Konzerte der Argentinier bei frühlingshaften Temperaturen erleben zu können und das Label vorzustellen, während Deutschland vom üblichen grauen, nasskalten Winter heimgesucht wurde. Die Band konnte ihre Mischung aus traditionellem Latinosound sowie Ska-, Rock- und Punk-Elementen auch nach einer Mammuttournee durch acht europäische Länder noch mit einer schier unglaublichen Energie transportieren und begeisterte das Publikum. Gerade veröffentlichte man das zweite Album “Haciendo Bulla” in Europa, das seinem Vorgänger “Los Guachos” in Musikalität und Abwechslungsreichtum in nichts nachsteht.
Auch im nächsten Jahr plant man in Hannover die Erweiterung des Angebotes: Mit Chencha Berrinches aus Los Angeles beschwört man die dunkle Seite des Latin Ska. Neben den Voodoo Glow Skulls ist dies wohl die zweite dominierende Band des Genres in Kalifornien. Am 28. Januar erscheint “Cada Loco Con Su Tema”.
Weitere Veröffentlichungen werden vorbereitet: Im Frühjahr soll “Solo de Noche”, das Debütalbum von No Te Va Gustar, einer weiteren Band aus Uruguay, erscheinen. Gleichzeitig arbeitet man an einer Europatour. Und auch Karamelo Santo wollen nächstes Jahr wieder vorbeischauen. Dieses Mal vielleicht im Frühjahr, um auch einmal die Chance zu haben, die Sonne Deutschlands kennenzulernen. Abwarten…
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