+++ Auf ihrer Webseite kündigen The Used an, in Zukunft ohne ihren Drummer Branden Steineckert weitermachen zu wollen. Die kurze Nachricht klingt nach Rauswurf, heißt es doch “we felt that we needed to move forward without Branden as our drummer”, was meist so viel bedeutet wie: Er ist uns nicht mehr gut genug. Der Rest sind Nettigkeiten.
+++ Die Screamo-Newcomer Escape The Fate wiederum, die in 13 Tagen ihr Epitaph-Debüt “Dying Is Your Latest Fashion” in die Läden stellen werden, trennen sich schon vor Beginn des echten Karriestarts von ihrem Sänger Ronnie Radke. Auch hier heißt es wörtlich: “We feel that in order for the band to move forward, the only possible way, will have to be without him.” Die Gründe seien sehr persönlich, dennoch sei es erlaubt, zu spekulieren, dass auch der Mann nicht emsig genug war. Eine Screamo-Karriere (eine US-Tour mit Bullet For My Valentine und Eighteen Visions stand an) braucht halt mehr als freundschaftlicher Rumpelpunk. Wer sich fähig fühlt, für sie zu singschreien und bereit ist, nach Amerika zu ziehen, kann sich übrigens in einem MySpace-Account auf alle möglichen Arten (Die Band akzeptiert Demos alter Bands, YouTube-Videos etc…) bewerben.
+++ Wer ein MySpace-Bulletin von Bad Religion empfängt, wird hin und wieder von Drummer Brooks Wackerman über den aktuellen Stand der Dinge informiert und konnte nun lesen, dass die Band diese Woche zusammen käme, um einige neue Demos aufzunehmen und auch Graffin bereits ordentlich in seinem Heimstudio schwitze. Die neue Platte wurde zuletzt für Mitte 2007 anvisiert. Außerdem äußern sie ihre Trauer über den Tod von Crocodile Hunter Steve Irvine, über den wir kurz berichteten
+++ Eine coole Sau im besten Sinne ist Dan Sartain, Garagen-Country-Rock’n’Roll-Schepper-Songwriter-Charmeur mit Charakter und Punk in der Seele. Sein Europa-Debüt räumte letztes Jahr in VISIONS zwar 9 Punkte ab, blieb aber ein Geheimtipp. Das darf sich mit der zweiten Platte “Join Dan Sartain” ändern, die am 3.11. erscheint und von den verdienten Rock-Männern John Reis (Frontman von Rocket From The Crypt & Hot Snakes) und Liam Watson (The White Stripes, The Kills, The Zutons) produzierte wurde. “Gun Vs. Knife” gibt es schon mal auf MySpace zu hören; Sartain live gibt es Ende September zu sehen:
21.09. Hamburg – Molotow (Reeperbahnfestival)
22.09. Berlin – Kato (Popkomm)
23.09. Dresden – Groove Station
+++ Fad Gadget war nicht nur der erste Künstler des Mute-Labels, sondern ein exzentrischer Wegbereiter des New Wave, der sich gar beim Stagediven beide Beine brach und 1980 Depeche Mode in sein Vorprogramm nahm und damit eine Karriere begründete, die seine bei weitem übertreffen sollte. 2001 begleitete er umgekehrt die alten Kollegen als Support auf deren “Exciter”-Tournee; nach einer Schaffenspause wieder unter seinem Namen Frank Tovey, unter dem er auch Ende der 80er bis Anfang der 90er musizierte. Tovey verstarb 2002 und blieb Zeit seines Lebens nur in der Elektro-Szene bekannt. Mute ehrt ihn mit einem dieser Tage erschienenen 2DVD/2CD-Set voller Musik- und Filmmaterial aus den Archiven von Mute und dem Nachlass des Künstlers. Zudem schmeißt das Label Screening Partys zu der Veröffentlichung und zwar hier:
22.09. Erfurt – Centrum
29.09. Leipzig – Moritzbastei
30.09. Hanau – Halle 2
30.09. Karlsruhe – Nachtwerk
06.10. Stuttgart – Zollamt
+++ Eine 16jährige hat Warner Music und die Band Buckcherry verklagt, da sie beim Dreh zu deren Musikvideo zu pornografischen Handlungen genötigt worden wäre. Die Band hatte über MySpace Fans zum Dreh eingeladen und soll das Mädchen vor Ort abgefüllt und zu eindeutigen Szenen mit einem anderen Mädchen gezwungen haben. Label, Band und einige am Video beteiligte wurden zu 25.000 Dollar Strafe verurteilt; der Anwalt der Band sagte, dass Vorkehrungen getroffen gewesen wären, keine Minderjährigen am Dreh zu beteiligen.
+++ Als Musiker fällt es Page Hamilton schwer, mit Helmet an die alte Form anzuknüpfen. Als Produzent geht er derzeit mit der sehr zugänglich rockenden Emo/Alternative-Band Classic Case ins Studio, um ihrem zweiten Album Pflege zukommen zu lassen. Die sind nicht ein Hundertstel so böse, wie Helmet es einmal waren, mögen ihm heute aber mehr liegen.
+++ Gegenüber dem New York Magazine hat Axl Rose noch einmal erklärt, warum “Chinese Democracy” immer noch bis mindestens Ende 2006 auf sich warten lässt. “Es geht nicht darum, ein Kontrollfreak zu sein”, sagte er, “sondern darum, klug genug zu sein, auch mal sagen zu können: ‘Dieses oder jenes ist eine schlechte Idee. Das ist alles – sich die Fähigkeit zu bewahren, einen wirklichen Treffer zu landen und nichts, was ein offensichtliches Desaster ist.”Wir haben eine andere These: Die Tatsache, dass er nun schon 10 Jahre an dem Album bastelt, gehört zum Gesamtkonzept, denn die Platte soll so lange brauchen wie es auch brauchen wird, bis ihr Titel in der realen Welt Wirklichkeit geworden ist…
+++ Wie der Spokesman Review aus Washington berichtet, trat dort ein örtlicher Polizeibeamter freiwillig vom Dienst zurück, nachdem man ihm nur die Wahl gelassen hatte, ansonsten unehrenhaft gefeuert zu werden. Sein Vergehen: Er wurde beim Kaufen und Mampfen von Haschkeksen erwischt: Bei einem Tool-Konzert.
+++ Die Cartoon-Serie “Aqua Teen Hunger Force” ist eine der brutalsten und sarkastischsten Comicprodukionen der USA und handelt von den politisch unkorrekten Abenteuern dreier Fast-Food-Produkte (sprechender Burger, Frittentüte mit Zauberkräften und größenwahnsinniger Milchshake). Für die Kino-Adaption in den USA wurde jetzt eine Band zur Komposition des Eröffnungsthemas gewonnen, die ebenso wenig zimperlich ist: Mastodon. Die Serie läuft in Deutschland nicht und kann hier nur per Download über AdultSwim bezogen werden.
+++ Propagandhi wurden mit dem Song “A Speculative Fiction” für den Canadian Creative Songwriting-Award nominiert, was sie als hochpolitische und niemals kompromissbereite Punkrocker eher nervt als freut. Schließlich schreibt man keine gesellschaftszersetzende Musik, um daraufhin von Gremien auf die Schulter geklopft zu bekommen. Dementsprechend kommentierte Chris Hannah (auf dem Foto in satirischer US-Spießerpose) die Nominierung auch mit den Worten: “Awards sind wie Hämorrhiden. Jeder Arsch kriegt sie.” Da man aber nun ohnehin im Internet bis zum 12.10. für den Song stimmen kann, sollte man es auch tun, denn Propagandhi wollen im Falle eines Sieges das Preisgeld von 5000 Dollar zu großen Teilen dem Haiti Action Commitee und dem Welcome Place, einem in Winnipegs Central Park neu geschaffenen öffentlichen Freiraum für (politische) Feste, Aktionen und Happenings.