+++ Gäbe es einen Preis für den kreativsten Kopf im zeitgenössischen Hardcore, wäre Walter Schreifels wohl einer der Topfavoriten, Mit jeder seiner Bands, von den Gorilla Biscuits über Quicksand und Rival Schools bis hin zu Walking Concert, entwickelte er für sich und seine Bands einen neuen Sound. In der von AOL gehosteten Internet-Radio-Show “The Information” wurde er jüngst interviewt und durfte einige seiner Songs – augenzwinkernd als “Hardcore Acoustic”-Version benannt – spielen. Diese sowie das Interview können, wie sich das für ein Internet-Radio gehört, inzwischen auch einzeln gestreamt werden, genau hier.
+++ “Under Attack”, das neue Album der Casualties, erschien bereits Anfang September, zwei Monate später kann man die Streetpunks demnächst auch live bewundern. Wer das Album noch nicht besitzt, kann es mit ein wenig Glück in unserer Verlosungsrubrik gewinnen und anschließend auf der anstehenden Tour abfeiern:
23.11. Nürnberg – Kunstverein
24.11. Leipzig – Conne Island
25.11. Berlin – Clash
29.11. A-Wien – Arena
30.11. A-Linz – Stadtwerkstatt
01.12. München – Feierwerk
03.12. CH-Zürich – Dynamo
04.12. Freiburg – Walfisch
09.12. B-Kontich – Lintfabrik
10.12. NL-Arnheim – Goudvishal
11.12. Hannover – Bei Chez Heinz
16.12. Frankfurt – Au
+++ Ein Jahr lang verbrachte Dwayne Vincent alias Megaman, Front-Rapper des HipHop-Kollektivs So Solid Crew, in Untersuchungshaft, weil ihm Anstiftung zum Mord vorgeworfen wurde. Ein Gericht sprach den MC nun in dritter Instanz frei und setzte ihn endlich wieder auf freien Fuß. Ein Jahr lang unschuldig im Gefängnis zu sitzen, lies Megaman aber nicht verbittern. Vielmehr sieht er die Zeit, in der er die Welt nur durch Gitterstäbe betrachten konnte, als Gottesgeschenk. Er habe vorher nicht die kleinen Dinge zu würdigen gewusst, wie er nach seiner Entlassung erklärte. “Der Hype, der Glamour des Berühmtseins, eine Menge Dinge strömen auf dich ein und während du dabei bist, bei der Sache zu bleiben neigt man dazu abzurutschen und ein Arschloch zu sein. Deshalb war das Gefängnis für mich ein ‘reality check’.”
+++ Schlechte Nachrichten für alle Modest Mouse-Fans. Die Veröffentlichung des ursprünglich für Dezember angekündigten Albums, wurde verschoben. Nun soll “We Were Dead Before the Ship Even Sank” erst im nächsten Frühjahr erscheinen.
+++ Für eine gute Sache gibt Mötley Crüe-Bassist Nikki Sixx nicht sein letztes Hemd, aber wohl ein Paar Stiefel. Via ebay werden derzeit zwei Sternchen-bewehrte Exemplare aus dem Besitz des Herrn Sixx versteigert, um Geld für die Wohltätigkeitskampagne “Running Wild In The Night” zu Gunsten ihrem Elternhaus entflohener Kinder zu sammeln. Wer also karitativ veranlagt ist und auf – Entschuldigung – hässliche, aber ungetragene Stiefel steht, sollte mitbieten.
+++ Vorgestern chattete Megadeth-Chefmusiker Dave Mustaine mit seinen Fans auf der Website Rattlehead HQ. Er erklärte – Metalheads aufgehorcht -, dass geplant sei im April nächsten Jahres im Rahmen der von ihm organisierten “Gigantour”-Festivaltour gemeinsam mit Anthrax, Testament, Exodus und einer weiteren Band in Europa zu spielen. Außerdem gab er zu, erst vor zwei Tagen endgültig über den Ausstieg von Bassist David Ellefson hinweg zu sein, nun aber voll hinter James Lomenzo, dem neuen am fünf-Saiter, zu stehen.
+++ Auf religiöse Gefühle muss in diesen Tagen bekanntlich sehr viel Rücksicht genommen werden, was natürlich auch die Medienindustrie zu spüren bekommt. So protestierte in Indien die christliche Vereinigung Catholic Secular Forum (CSF) gegen die Veröffentlichung des neuen Slayer-Albums “Christ Illusion”, weil sie darin – vor allem aber in dem Cover – einen Angriff auf das Christentum sehe. Außerdem würde der Song “Jihad” die Gefühle von Muslimen und allen anderen Indern verletzen, die andere Weltanschauungen respektierten. Daraufhin versprach die Plattenfirma EMI Virgin India Ltd. alle im Umlauf befindlichen Kopien des Albums wieder einzuziehen und es nicht noch einmal zu veröffentlichen. Ein Statement der Band gibt es derzeit noch nicht. Bereits zuvor hatten Vertreter des CSF erfolgreich gegen den Film “Der Da Vinci Code” protestiert und erreicht, dass vor jeder Aufführung eine Warnung eingeblendet wird, die auf den fiktionalen Charakter der Geschichte hinweist.