+++ Am kommenden Sonntag wagt sich Proto-Dandy Jarvis Cocker an ein abgedrehtes musikalisches Experiment. Zusammen mit dem für die Veranstaltung von Tribute-Konzerten bekannten amerikanischen Musikproduzenten Hal Willner will Cocker im Rahmen der diesjährigen, von ihm selbst organisierten Ausgabe des Londoner Meltdown Festivals Titelsongs von Disney-Filmen (sic!) in überarbeiteter Fassung auf die Bühne bringen. So werden die Beiden, begleitet durch die Orchester-Arrangements des legendären Komponisten Van Dyke Parks, unter anderem die berühmten Melodien von Klassikern wie “Dumbo”, “Mary Poppins” und “Pinnochio” zum Besten geben. Unterstützt werden sie dabei von einer ganzen Reihe spezieller und unerwarteter Gastsänger: Unter anderem Nick Cave, Beth Orton, Bryan Ferry und tatsächlich auch – falls ihm nichts dazwischen kommen sollte – Pete Doherty.
+++ Zusammen mit Produzentengenie Matt Bayles (Isis, Mastodon, The Fall Of Troy) haben ¡Forward, Russia! mit den Arbeiten an ihrem zweiten Album begonnen, dem Nachfolger zum erst im letzten Jahr erschienenen “Give Me A Wall”. “Das Songwriting lief ziemlich gut, nun starten wir mit den Aufnahmen. Wir sind glücklich darüber, in Seattle zu sein und uns zusammen mit diesem unglaublichen Produzenten und supernetten Typen namens Matt Bayles ans Werk machen zu können”, gab die Band aus Leeds auf ihrer Homepage bekannt, die ab sofort auch als Studiotagebuch dienen wird.
+++ Die Anzeichen waren verdächtig, denn bislang wurde kein einziger Name fürs Line-Up der Premiere der Rebel Invasion bekannt gegeben. Nun ist es definitiv: Das für den 31. August geplante Open Air Festival in der Region Rhein-Neckar muss leider abgesagt werden.
+++ Definitiv stattfinden wird hingegen am 20. und 21. Juli das Phono Pop Festival in der Automobilmetropole Rüsselsheim. Für preislich äußerst günstige 18,- Euro darf man neben Bands wie den Thermals, The Robocop Kraus, The Jai-Alai Savant oder Superpunk auch mit Nebenschauplätzen wie einem Open Air Kino oder einer After Show Disco mit diversen DJs rechnen. Das komplette Line-Up erfahrt ihr auf der Festivalhomepage oder immer aktuell auch auf festivalplaner.de. Tickets sind in unserem VISIONS Ticketshop erhältlich.
+++ “Als hätte ein Schweinepriester Pantera, Corrosion Of Conformity und Hatebreed zusammen mit alten Säcken wie Humble Pie, .38 Special und der Allman Brothers Band in eine Scheune gesperrt und bei sommerlicher Hitze vor sich hinbrüten lassen” – so klingt laut Rezensent Jan Schwarzkamp das Anfang April erschienene, sinnig “II” betitelte Zweitwerk der testosterongeschwängerten Christenbande Maylene And The Sons Of Disaster. Beim Performance-Planschen im Flußbett kann man den Boogie-Metallern aus den Südstaaten in ihrem neuen Video zum Song “Dry The River” zuschauen, das optisch übrigens ganz im Stile des Album-Layouts gehalten ist.
+++ Vergangene Woche erschien mit “Maths + English” das dritte Album von Grime-Wunder Dizzee Rascal. Wer sich für die Umstände der Aufnahmen interessiert, den beliefern wir mit einer passenden Dokumentation (Real Player / Windows Media). In den USA ist das neue Album übrigens erst gar nicht erschienen, da Rascal vermutet, dass seine Lyrics dort ohnehin nicht verstanden würden. Mit der Aussprache des HipHoppers in der Dokumentation verhält es sich übrigens zuweilen ähnlich.
+++ Eine Bandfreundschaft, mit der man nicht unbedingt gerechnet hätte, scheint zwischen den Queens Of The Stone Age und den White Stripes zu bestehen. Der einfache Grund: Dean Fertita, der neue Tastenmann im Line-Up der Queens, war ehemals auch als Session-Keyboarder bei Jack Whites zweiter Band The Raconteurs tätig. Josh Homme: “Ich habe Jack einige Male getroffen. Aber ich glaube, ich habe noch mehr Zeit damit verbracht, mit Meg betrunken Karaoke zu singen. Sie lebt auch in Los Angeles. Bisher haben wir uns aber noch nicht an ein Duett gewagt. Ich singe am liebsten ‘In Dreams’ von Roy Orbison und viel Britney Spears.” Josh Homme, der Karaoke- und Britney-Freak? Auch damit hätte wir nicht gerechnet.
+++ Um einer Kampagne wie “Du bist Deutschland” und den mit ihr zusammenhängenden Tendenzen zur Nationalisierung von Popkultur und Gesellschaft entgegenzutreten, wurde 2005 unter dem Motto “I Can’t Relax In Deutschland” eine Gegenbewegung zur nationalistischen Vereinnahmung gestartet. Neben der Veranstaltung von Konzerten gaben die Macher der Initiative auch eine Buch-CD heraus, die kritische Essays mit einer gelungenen Compilation verknüpfte – wir berichteten. Am morgigen Freitag referieren Chris und Sebastian vom Beatpunk Webzine auf dem Antifee Festival über “I Can’t Relax In Deutschland” und das Verhältnis von Pop und Nation. Beabsichtigt wird, einerseits erneut die Motivation und Argumentation der Initiative darzulegen, andererseits aber auch über aktuelle Einflüsse wie etwa die WM 2006 zu diskutieren. Los geht es um 16:00 Uhr auf dem Campus der Uni Göttingen. Neben der Podiumsdiskussion erwarten den geneigten Besucher beim Antifee Festival ab morgen zwei Tage lang unter anderem auch diverse Workshops und ein ausführliches Konzertprogramm mit Bands wie Matula, Iskra oder Kurhaus – das alles komplett kostenlos. Das komplette Programm im PDF-Format ist hier zu finden.