+++ Lagwagon zelebrieren den “Lagwagon Day” am 16. Mai mit zwei Streaming-Konzerten. Dort wollen sie das 1998er Album “Let’s Talk About Feelings” in Gänze spielen. Der “Lagwagon Day” geht auf den Song “May 16” zurück, der ursprünglich auf “Let’s Talk About Feelings” erschien. Auf dem “Tony Hawks Pro Skater 2”-Soundtrack platziert, avancierte “May 16” zu einem Fan-Favoriten und einem der bekanntesten Songs der kalifornischen Skatepunks. Das erste Konzert findet am 16. Mai um 21 Uhr deutscher Zeit statt, das zweite folgt am 17. Mai um 3 Uhr morgens. Tickets für die Shows sind über stageit.com erhältlich und kosten ca. 13 Euro. Über die Seite besteht außerdem die Möglichkeit, der Band ein “Trinkgeld” zukommen zu lassen. Die großzügigsten Spender:innen erhalten eine seltene “Hoss”-Vinyl, T-Shirts oder handgeschriebene Setlisten. Die Möglichkeit, Lagwagon live in persona zu sehen, gibt es dann im kommenden Jahr auf ihrer Europa-Tour. Tickets gibt es bei Eventim.
Facebook-Post: Lagwagon kündigen “May 16”-Livestream an
VISIONS empfiehlt:
Lagwagon (2022)
12.06. Hannover – Faust
15.06. München – Backstage
05.08. Köln – Live Music Hall
07.08. Schweinfurt – Stattbahnhof
08.08. Stuttgart – LKA Longhorn
11.08. Lindau – Club Vaudeville
19.08. Saarbrücken – Garage
+++ Die Stoner-/Desertrock-Band Big Scenic Nowhere hat den Song “LeDü” mit einem dazugehörigen Video veröffentlicht. Nach “Murder Klipp” ist “LeDü” die zweite Single zum kommenden zweiten Album “The Long Morrow”. Der neue Song ist eine für Band-Verhältnisse recht harte und proggige Angelegenheit. “‘LeDü’ wurde von Hüsker Dü, einer meiner Lieblingsbands, und einem meiner Lieblings-Led Zepplin-Songs, ‘Achilles Last Stand’ inspiriert”, so Gitarrist Gary Arce. “Ich habe mir das Riff ausgedacht und die anderen haben ganz natürlich mitgespielt, alle haben etwas eigenes hinzugefügt. Was ich an Big Scenic Nowhere wirklich mag, ist, dass es eine richtige Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Stilen und Einflüssen ist, ohne dass zwei mal über etwas nachgedacht wird.” Big Scenic Nowhere setzen sich aus Mitgliedern der Szene-Veteranen Fu Manchu, Yawning Man und Mos Generator zusammen. Bis zum Erscheinen von “The Long Morrow” im Oktober will die Band monatlich einen neuen Song veröffentlichen.
Video: Big Scenic Nowhere – “LeDü”
Stream: Big Scenic Nowhere – “LeDü”
+++ Sonic Youth haben unveröffentlichte Live-Aufnahmen aus dem Jahr 1987 auf Youtube geteilt. Darin performen die Noiserock-Pioniere neben einem Cover von Crimes “Hot Wire My Heart” den Stooges-Song “I Wanna Be Your Dog” gemeinsam mit Dinosaur Jr.-Frontmann J Mascis an der Gitarre. Bei der Benefiz-Show zur Unterstützung des Musikmagazins “Forced Exposure” in Boston fungierte die Band als Überraschungsgast. Die Videoaufnahmen stammen von einem Fan, der Kim Gordons Gesangsperformance des Stooges-Songs aus nächster Nähe festhielt. Wenig später und kurz nach der Veröffentlichung des vierten Studioalbums “Sister” holten sie bei einem Auftritt in London Iggy Pop für eine weitere Performance von “I Wanna Be Your Dog” mit auf die Bühne.
Live: Sonic Youth covern Crime und die Stooges
Live: Sonic Youth & Iggy Pop – “I Wanna Be Your Dog”
+++ Nicht nur in den Live-Aufnahmen von Sonic Youth hatte J Mascis einen Gastauftritt: Die Musikequipment-Verkaufsplattform Reverb hat eine neue Dokumentation über die Geschichte der Effektgeräte veröffentlicht. Neben dem Dinosaur Jr.-Frontmann kommen darin My Bloody Valentines Kevin Shields, Billy Corgan (Smashing Pumpkins), Graham Coxon (Blur) und viele weitere Musiker:innen und Produzent:innen zu Wort. Mithilfe ihrer Beiträge und dem Fokus auf wegweisende Gitarreneffekt-Techniker untersucht die Dokumentation “The Pedal Movie”, inwiefern die Errungenschaften der Technik die Musikwelt inspirierten. Für Co-Regisseur Dan Orkin steht fest: “Diese kleinen Boxen haben verändert, wie Menschen Musik machen und darüber hinaus die Entwicklung populärer Musik geprägt.” “The Pedal Movie”, die erste Filmproduktion von Reverb, ist ab sofort via iTunes erhältlich.
Video: “The Pedal Movie” Trailer
+++ Solidarity Not Silence haben den neuen Song “This Is Sisterhood” geteilt. Die Band ist ein Kollektiv aus Mitgliedern der Petrol Girls, Personal Best und The Tuts, die bereits 2016 für die Kampagne “Solidarity Not Silence” zusammen kamen. Nachdem 2016 einige der Mitglieder der genannten Bands einem Musiker sexuelles Fehlverhalten vorgeworfen hatten, verklagte dieser die betroffenen Frauen wegen Diffamierung. Mit der Crowdfunding-Kampagne sammeln die Bands seitdem Geldspenden, um die anfallenden Gerichtskosten zu stemmen. Dafür veröffentlichten die Petrol Girls 2020 bereits den Song “I Believe Them”. Nun ist das Projekt selbst zur Band Solidarity Not Silence Band geworden, mit “This Is Sisterhood” als erster gemeinsamer Single. Melodischer Punkrock unterlegt hier Lyrics, die klar das Anliegen der Gruppe zusammenfassen. Zu Beginn des Songs ist eine Rede von Bikini Kills Kathleen Hanna zu hören, in der sie sich für das Projekt ausspricht. Die Kampagne kann entweder durch den Kauf des Songs auf Bandcamp oder direkt über die Webseite des Kollektivs unterstützt werden.
Video: Solidarity Not Silence – “This Is Sisterhood” (feat. Kathleen Hanna)
Stream: Solidarity Not Silence – “This Is Sisterhood” (feat. Kathleen Hanna)
+++ Fiddlehead haben mit “Down University” die dritte Singleauskopllung aus ihrem anstehenden Album “Between The Richness” veröffentlicht. In dem dynamischen Upbeat-Song der Hardcore-Band setzt sich Sänger Patrick Flynn (Ex-Have Heart) mit existenziellen Selbstzweifeln auseinander. Dazu sagt er: “Die Musik lebt diese ganze lyrische Idee für den Song auf eine spöttische Art und Weise aus. Ein ziemlich beschwingter, aufmunternder Gesang für eine der unnötigeren Down-&-Out-Zeiten in meinem Leben.” Das Album “Between The Richness” erscheint am 21. Mai über Run For Cover und kann über die Label-Webseite vorbestellt werden. Erste Eindrücke gaben schon die Singles “Million Times” und “Heart To Heart”.
Stream: Fiddlehead – “Down University”
Stream: Fiddlehead – “Down University”
+++ Mehr als 180 Musiker:innen haben einen offenen Brief an Spotify-Gründer Daniel Ek verfasst. In dem ging es ausnahmsweise mal nicht um das Vergütungsmodel oder Geschäftspraktiken, sondern um ein im Februar angemeldetes Patent des Streaming-Dienstes. Eine neue von Spotify in der Theorie beschriebene Methode soll Stimmen und Hintergrundgeräusche aufzeichnen um Playlisten automatisch anzupassen. Zu den Initiatoren des Protests gegen das Patent gehört die Union Of Musicians And Allied Workers (UMAW), die bereits für die “Justice-At-Spotify”-Kampagne verantwortlich war. Der Brief führt fünf Hauptsorgen in Bezug auf das Patent an: Emotionale Manipulation, Diskriminierung, Eingriff in die Privatsphäre, Datensicherheit und die Verstärkung der Ungleichheit in der Musikindustrie. “Spotify behauptet, dass die Technologie unter anderem ‘den emotionalen Zustand, Geschlecht, Alter oder Akzent’ feststellen kann”, schreiben die Autor:innen. Das sei gefährlich und und ein Eindringen in die Privatsphäre. Deshalb solle Spotify sich öffentlich dazu verpflichten, diese Technologie niemals zu nutzen, zu lizensieren oder zu monetarisieren. Unterzeichnet wurde der Brief unter anderem von Laura Jane Grace, Anti-Flag, Flobots, Talib Kweli, Illuminati Hotties und Tom Morello. Der Rage Against The Machine-Gitarrist kommentiert: “Man kann nicht rocken, wenn man unter permanenter Überwachung durch Unternehmen steht. Spotify muss das sofort aufgeben und gegenüber Musiker:innen, Musikfans und Arbeiter:innen der Musikindustrie richtig handeln.” Mit dem offenen Brief wurde auch eine Petition gestartet, die Spotify dazu auffordert, das Patent aufzugeben.
+++ Die Post-Hardcore-Band Kind Kaputt hat ein Musikvideo zum neuen Song “Zeit” veröffentlicht. Das stammt, wie sämtliche Videos von Kind Kaputt, von Fabian Simon, der als Videograf und Art Director offizielles Mitglied der Band ist. Der hat das Video im grafisch opulenten und notorisch Hardware-hungrigen “Microsoft Flight Simulator 2020” aufgenommen – und musste dafür eigens einen Hochleistungsrechner anmieten. “Während der Dreharbeiten habe ich dieses Medium auf eine ganz andere Art entdeckt”, kommentiert Simon. “Weit entfernt von meinem eigentlichen Flugzeug, habe ich mit der internen Drohnenkamera die Möglichkeit gefunden, in einem Stil Aufnahmen zu machen, der meinen realen Drohnenflügen sehr nahekommt. Ich lernte die Welt des ‘Microsoft Flight Simulator 2020’ als 1:1-Modell unserer Erde zu verstehen und mich in ihr auch so frei zu bewegen.” Und so schwebt man in der Perspektive einer Drohne im Video zu “Zeit” über beeindruckend realistische, aber künstliche Landschaften. Neben der Wüste Gobi und New York City sind darunter aber auch Orte mit aktuellem, politischem Bezug – etwa der Hambacher Tagebau oder der vom Transportschiff “Ever Given” blockierte Suez-Kanal. “Zeit” ist die dritte neue Single seit dem Debütalbum “Zerfall” von 2019. Ihr vorausgegangen waren die mit ebenso spannenden Musikvideos versehenen Songs “Bleiben” und “Gründe”.