+++ Die Reissue von Nirvanas “Incesticide” hat einen ungefähren Veröffentlichungstermin bekommen. Die 20-jährige Jubiläumsedition war bislang nur einmalig zum Record Store Day 2012 erhältlich gewesen, soll nun aber im Rahmen des 25-jährigen Geburtstags im nächsten Jahr neu aufgelegt werden. Die Vinyl-Version, die remasterte Audio-Aufnahmen enthält, soll im Dezember 2017 erscheinen. Einen genaueren Veröffentlichungdstermin gibt es noch nicht, aber die Platte kann bereits jetzt bei Amazon vorbestellt werden. Zuletzt wurde das ikonischste Stück der Grunge-Musiker, “Smells Like Teen Spirit”, in die Grammy Hall Of Fame aufgenommen.
+++ Randy Blythe, Frontmann von Lamb Of God, hat die Erfahrungen, die er bei einer Protestveranstaltung gesammelt hat, geteilt. Bei einer Demo gegen den Bau einer Öl-Pipeline in North Dakota, der vor allem deswegen in die Kritik gerät, weil er den Lebensraum der indigenen Völker zerstört und deren natürliche Wasserversorgung kontaminiert, war auch der Sänger beteiligt. Er verurteilt gewaltsame Proteste und sagte: “Wenn so etwas in einer Großstadt passieren würde, dann gäbe es massive Aufstände” und bezog sich dabei auf den Einsatz von Pfefferspray und Gummigeschossen und den rücksichtslosen Umgang den indigenen Bewohnern gegenüber. Bereits Neil Young hatte den Bau der riesigen Ölleitung kritisiert. Den Artikel, den Blythe für den Rolling Stone verfasste, kann man hier nachlesen.
+++ Strike Anyhwere haben die erste Show ihrer bevorstehenden Deutschlandtour ausverkauft. Für das Konzert am 27. April in Zwiesel gibt es schon wenige Tage nach der Tourankündigung keine Karten mehr. Ende April kommen die Punkrocker zusammen mit den nicht weniger politischen Petrol Girls auf von VISIONS präsentierte Tour. Anschließend spielen sie beim belgischen Groezrock Festival in Meerhout. Karten für die noch nicht ausverkauften Termine der Deutschlandtour gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
VISIONS empfiehlt:
Strike Anywhere + Petrol Girls
26.04. Hamburg – Hafenklang
27.04. Zwiesel – Jugendzentrum | ausverkauft
28.04. Saarwellingen – Flexibel
Live: Strike Anywhere
29.04. Meerhout – Groezrock Festival
+++ End Begins haben eine gleichnamige Debüt-EP und ein zusätzliches Musikvideo veröffentlicht. Die schwedische Band besteht unter anderem aus ehemaligen Mitgliedern von Atlas Losing Grip, die sich im April aufgelöst hatte. Die EP enthält drei Songs, zu “Dark Stains” drehten End Begins gleich ein Performance-Video. Musikalisch fallen die Schweden etwas Metal-lastiger aus als Atlas Losing Grip mit ihrem schnellen, melodischen Punkrock, bei dem der Metal-Einfluss aber auch gelegentlich durchgeschienen hatte. Die Debüt-EP erscheint heute offiziell via End Hits.
Video: End Begins – “Dark Stains”
Album-Stream: End Begins – “End Begins EP”
+++ Dealer haben ihr kommendes Album angekündigt und einen neuen Song vorgestellt. Demnach erscheint “Billionaire Boys Club” am 17. Februar über Wicked World und beinhaltet zehn Songs. Mit “AM Gold” gibt das US-amerikanische Trio einen ersten Vorgeschmack auf sein Debütalbum. Der Song startet mit gewaltigen Riffs und dissonanten Gitarren und erinnert stellenweise an die Truckfighters, bis der dreckige Gesang von Frontmann Kevin Klausen einsetzt und die Musik zu einem mit Punk angereichertem Heavy-Rock-Titel macht.
Stream: Dealer – “AM Gold”
+++ Stick To Your Guns haben ein Musikvideo zum Song “Better Ash Than Dust” veröffentlicht. Der kritische Titel prangert nicht nur die aktuelle politische Situation in Amerika an, sondern macht dies auch im dazugehörigen Musikvideo sehr deutlich. Darin werden in überspitzter Art und Weise und mithilfe von Metaphern unter anderem Gewalt gegenüber Schwarzen, Fettleibigkeit und die heutige Leistungsgesellschaft kritisiert. Jedes Mal, wenn das Video geteilt wird, spendet die US-amerikanische Hardcore-Band einen US-Dollar an Standing Rock, eine Organisation die sich gegen einen Ölpipelinebau in North Dakota stark macht. Bereits im Juni hatte das Quintett einen Song veröffentlicht, um auf die Unruhen in den Vereinigten Staaten aufmerksam zu machen.
Video: Stick To Your Guns – “Better Ash Than Dust”
+++ Melvins haben den Weihnachtssong “Carol Of The Bells” gecovert. Im Rahmen der Amazon-Playlist “Indie For The Holidays” haben die Sludge-Urgesteine den Song neu interpretiert. Das ursprünglich ukrainische Volkslied kommt mit Gitarrenchören, aufbrausendem Bass und dramatischem Gesang erfrischend furios daher und klingt mit den mehrstimmigen Gitarrenstimmen fast nach großen Metalgesten statt nach dem sonst eher dreckigen Noise der Band. Zuletzt hatten Gitarrist King Buzzo und Schlagzeuger Dale Crover mit der Gründung der Supergroup Crystal Fairy Schlagzeilen gemacht.
Stream: Melvins – “Carol Of The Bell” (Weihnachtscover)
+++ Axl Rose hat mexikanischen Fans während eines Guns N`Roses Konzertes die Möglichkeit gegeben ihre Meinung zu Trump auf besondere Art auszudrücken. Während des Auftritts wurde eine riesige Trump-Piñata von der Decke herab gelassen. Auf diese durften einige Zuschauer aus dem Puplikum anschließend mit Baseballschlägern losgehen und so ihrer Wut freien Lauf lassen. Während die Fans sich an der riesigen Trump-Puppe ausließen, wies der Sänger diese immer wieder darauf hin, auch nicht den Kopf zu vergessen, während Gitarrist Slash vom Bühnenrand aus das Spektakel amüsiert beobachtete. Zuletzt hatte Rose mit einem Rechtsstreit mit Keyboarder Chris Pitman Schlagzeilen gemacht, bei welchem der Sänger schließlich einen Vergleich erwirkt hatte.
Video: Guns N’ Roses und die Trump-Piñata
+++ Zao haben ein neues Album veröffentlicht und dieses als Stream bereit gestellt. In letzter Zeit war es eher ruhig um die 1994 gegründete Band geworden, die als ein Vorreiter des christlichen Metalcore gilt. Sieben Jahre nach ihrem letzten Studioalbum überraschte die Band nun mit dem Nachfolger “The Well-Intentioned Virus” und macht darin deutlich, dass sie in keiner Weise an Biss verloren hat. Zehn Songs umfasst die neue Platte, welche die Musiker im Selsbtverlag herausgebracht haben. Mit Doublebassdrum und harten Gitarrenriffs breschen die Tracks voran, wechseln das Tempo, schrecken aber auch vor Gesangsmelodien nicht zurück. Erscheinen wird “The Well-Intentioned Virus” am 9. Dezember. Den Stream gibt es schon jetzt auf npr.org zu hören.
+++ Frank Turner hat seine Lieblingsplatten des Jahres 2016 vorgestellt. Ganz vorne mit dabei auf der Liste des Singer/Songwriters sind unter anderem NOFX, Every Time I Die,John K. Sampson, Descendents und AJJ. So schrieb Turner über letztere, dass allein der Albumtitel “The Bible 2” das Prädikat Album des Jahres verdient hätte. Über die Wahl des Every-Time-I-Die-Albums “Low Teens” erklärte er kurz und bündig “dieses Album ist verdammt mörderisch”. John K. Sampsons “Winter Wheat” bezeichnete der Musiker dagegen als “unglaubliches Stück Kunst” und gab zu seit Jahren großer Fan des Sängers zu sein. Zuletzt hatte Turner angekündigt für sein nächstes Album neue Wege des Songwritings einzuschlagen.
+++ Periphery-Schlagzeuger Matt Halpern hat bei der Preisverleihung “The Game Awards” mit einer Band den Soundtrack zum Videospiel “Doom” live gespielt. Das neueste Spiel in der klassischen Ego-Shooter-Reihe “Doom” war mit dem Preis für das beste Musik- und Sounddesign ausgezeichnet worden. Die Macher des Spiels entschieden sich bei der Entwicklung bewusst für einen reinen Djent-Metal-Soundtrack mit elektronischen Elementen. Der war zwar nicht von Halpern eingespielt worden, doch der innerhalb des Genres durchaus profilierte Drummer konnte den Soundtrack auf der Bühne überzeugend reproduzieren. Mit seiner Band Periphery hatte er dieses Jahr das aktuelle Album “Periphery III: Select Difficulty” veröffentlicht, dessen Titel ebenfalls Bezug auf die Videospielkultur nimmt.
Video: Matt Halpern spielt Schlagzeug zum Doom-Soundtrack
+++ Preoccupations haben ihren Song “Memory” mit einem Kurzfilm visuell untermalt. Das elf Minuten lange Musikvideo von Regisseur Kevan Funk zeigt Preoccupations-Schlagzeuger Mike Wallace, der zwischen mit dem Track synchronisierten Schlagzeugproben und Szenen aus dem Nachtleben hin und her pendelt. Etwa in der Mitte des Videos übergießt er sich plötzlich mit Benzin und zündet sich an, woraufhin sowohl Song als auch Film einen ganz anderen Ton annehmen: Dem Drummer weicht eine bläuliche, vernarbte Frauengestalt, die in Zeitlupe zum Ambient-Outro von “Memory” durch ein Waldstück wandert. Preoccupations, die vor ihrer Umbenennung unter dem Namen Viet Cong aktiv waren, hatten im September ihr gleichnamiges Album unter dem neuen Namen veröffentlicht.