21.12: Die Nirvana-Baby-Klage wird vom Berufungsgericht wieder aufgenommen. Bereits 2021 erhob Spencer Elden Klage gegen Nirvana. Elden ist das Baby auf dem berühmten “Nevermind”-Cover und wirft der Band die Verbreitung von “Kinderpornografie” vor. Die Klage wurde in Kalifornien abgelehnt, der Bundesrichter untermauerte das Urteil mit der Verjährungsfrist. Nun erhebt Elden erneut Klage gegen die Universal Music Group, Nirvana LLC, Geffen Records und Courtney Love, die Nachlassverwalterin von Kurt Cobain. In einer Anhörung im Oktober argumentierten die Anwälte von Elden, dass aufgrund der häufigen Reproduktion des Bildes jede Veröffentlichung eine neue Verletzung darstellt. Ein Gremium aus drei Richtern entschied indessen, dass dieses Argument Gewicht haben könnte. “Da jede Wiederveröffentlichung von Kinderpornografie eine neue Körperverletzung darstellen kann, sind wir der Ansicht, dass [Spencer] Eldens Klage, die sich auf die Wiederveröffentlichung des Albumcovers innerhalb der letzten zehn Jahre vor seiner Klage bezieht, nicht verjährt ist”, schrieb die US-Bezirksrichterin Sandra S. Ikuta in der Entscheidung. Spencer argumentiere, dass die fortgesetzte Verwendung des Fotos eine “fortlaufende persönliche Verletzung” darstelle.
22.12.: Erst im Sommer veröffentlichte das Indie-Quintett Geese aus Brooklyn sein Album “3D Country”. Nun gibt die Band bekannt, dass sie fortan nur noch zu viert sein wird. Gitarrist Foster Hudson trennt sich von Geese, um sich auf seine akademischen Ziele zu konzentrieren. Die Band wird es weiterhin geben – nur mit einer Person weniger. Auf Instagram veröffentlicht die Band ein Statement, in dem es unter anderem heißt: “Wir unterstützen Fosters Entscheidung, sein Studium fortzusetzen, von ganzem Herzen, und wir hoffen, dass ihr das auch tut.”
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22.12.: Der Hamburger Club Molotow gibt bekannt, dass der Mietvertrag seines aktuellen Standorts am Nobistor gekündigt wurde. Innerhalb von sechs Monaten sollen die Betreibenden demzufolge Platz machen. Geplant ist der Bau eines neuen Boutique-Hotels. Bereits zum dritten Mal in den vergangenen zehn Jahren ist der Kult-Club damit zum Ortswechsel gezwungen: 2013 musst der ursprüngliche Standort an den Esso-Häusern verlassen werden und fand nach einer Zwischenstation in einem ehemaligen Möbelhaus schließlich das aktuelle Domizil am Nobistor. Auch das war keine Dauerlösung, da das Molotow eigentlich Teil des neuen Palomaviertels am Spielbudenplatz werden sollte, dieses ist jedoch nach wie vor nicht fertiggestellt. Mehrere Tausend Menschen demonstrierten daraufhin am 30. Dezember gegen die Schließung des legendären Clubs, unter ihnen prominente Hamburger wie Frank Spilker (Die Sterne) und Boris Lauterbach (Fettes Brot). Aufgetreten sind dabei unter anderem Team Scheisse.
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24.12.: Pearl Jam-Frontmann Eddie Vedder hat bei einem Besuch in einem Gitarrenladen im hawaiianischen Kailua drei Gitarren verschenkt. Die Glücklichen sind Schülerinnen und Schüler des Gitarrenlehrers Harry Koizumi, die der Sänger mit der Geschenkaktion spontan überraschte. Einem Facebook-Post von Koizumi zufolge hatte Vedder den Händler nach einem Gitarrenlehrer gefragt, der seit langem unterrichte. Dieser hatte daraufhin Koizumi geschrieben, der kurzerhand in den Laden kam und Vedder dabei half, drei einsteigerfreundliche Gitarren für seine Schüler:innen auszusuchen, die er anschließend spendierte. Im Post bedankte sich Koizumi für das Geschenk und sprach von einem “wundervollen Weihnachten, dass wir nie vergessen werden”.
25.12.: La Dispute haben für einen Tag ihren gesamten Katalog auf Bandcamp als “Name Your Price”-Artikel umgestellt, um Spenden für Hilfsorganisationen im Gazastreifen und im Kongo zu sammeln. Mit dabei war auch eine nur an diesem Tag erhältliche vierte EP der “Here, Hear.”-Serie, in der die Band aus Michigan musikalisch begleitete Spoken-Word-Gedichte versammelt. Bereits 2022 hatte es am 24. Dezember eine EP-Veröffentlichung von La Dispute gegeben, erschienen war damals die Live-EP “Hate5six Audio – Live In Philadelphia 2022”.
26.12.: Fleshwater veröffentlichen die EP “Sounds Of Grieving”, die sieben Songs bereithält. Die Shoegaze-Band aus Georgetown besteht unter anderem aus Mitgliedern der Metalcore-Band Vein.FM. “Sounds Of Grieving” ist digital bereits verfügbar – auch via Bandcamp -, das Vinyl erscheint im März und kann noch vorbestellt werden.
27.12.: Paramore löschen all ihre Social-Media-Accounts: auch auf ihrer Website erscheint nur noch eine Fehlermeldung. Fans äußern seitdem Spekulationen, was das zu bedeuten haben könnte. Paramore selbst sagten Anfang Dezember, dass es Unklarheiten bezüglich ihrer Zukunft gebe, sie aber nach Abschluss des neuen Albums “This Is Why” alle Verpflichtungen ihrem Label gegenüber erfüllt haben. Sängerin Hayley Williams versicherte außerdem, dass Paramore weiterhin beisammenbleiben werden: “Das Einzige, was zählt, ist, dass wir weiterhin die Gemeinschaft des anderen sein werden”. 2024 werden Paramore als Support für Taylor Swift auf der “Eras”-Tour in Europa unterwegs sein.
28.12.: Der Verkauf von Vinyl hat im Vereinigten Königreich seit 1990 einen neuen Höhepunkt erreicht. Die British Phonographic Industry (BPI) fügte in einem neuen Bericht hinzu, dass der Vinyl-Markt mit einem Anstieg von 11,7 Prozent auf 5,9 Millionen Einheiten im Jahr 2023 mehr als viermal so schnell gewachsen ist als im Vorjahr. Darüber hinaus waren sieben der zehn meistverkauften LPs Platten, die im Jahr 2023 erschienen sind, darunter “The Ballad Of Darren” von Blur, “Did You Know There’s A Tunnel Under Ocean Blvd” von Lana Del Rey, “Broken By Desire To Be Heavenly Sent” von Lewis Capaldi und “Tension” von Kylie Minogue.
31.12.: Zum Abschluss des Jahres hat die Garagenpunk-Band Snõõper aus Nashville mit “Fr Yr Love” eine neue Single veröffentlicht. Das chaotische, soundcollagige Yardbirds-Cover ist nur eine Minute und 45 Sekunden lang und wird auf der Bandcamp-Seite von Snõõper mit den kurzen Worten “just 4 fun :)” kommentiert. Im Juli war mit “Super Snõõper” das Debütalbum der Band erschienen.
01.01.: Während ihres Auftritts bei “Dick Clark’s New Year’s Rockin’ Eve” ändert Sänger Billie Joe Armstrong den Text von “American Idiot” und schießt damit gegen Ex-US-Präsident Donald Trump. Statt “I’m not a part of a redneck agenda” heißt es “I’m not a part of the MAGA agenda”. MAGA ist die Abkürzung von Trumps Wahlslogan “Make America Great Again”. Schon 2016 hatten Green Day sich bei den American Music Awards gegen Trump positioniert: “No Trump, no KKK, no fascist USA” – so die Band auf der Bühne. Kürzlich gab es eine Special Edition des “Nimrod”-Shirts mit Donald Trumps Gesicht. Der Erlös wurde gespendet. Ende Januar erscheint Green Days neues Album “Saviors”, auf dem sich die Band auch auf Platte wieder politischer gibt.
“I’m not a part of the MAGA agenda…” -Green Day on New Year’s #RockinEve tonight. pic.twitter.com/KdQua9QsFe
— Tony Morrison (@THETonyMorrison) January 1, 2024
02.01.: Von 1996 bis 2018 fand das Ozzfest jährlich statt – ein durch die USA reisendes Festival mit großen Acts, kuratiert von Ozzy Osbourne. Zuletzt hatte Sharon Osbourne durchblicken lassen, dass das Festival nicht mehr stattfindet, weil das Management der Künstler:innen zu hohe Gagen verlangt hatte. In der neuen Folge des Osbourne-Podcasts fragt Ozzy seine Frau, ob sie sich ein Wiederaufleben des Ozzfests vorstellen könne – diese zeigt sich nicht abgeneigt: “Ja, sicher. Natürlich”, antwortet Sharon. Die Osbournes diskutieren im Anschluss über verschiedene Szenarien, Barrieren und Chancen für ein Ozzfest-Comeback.