Am 5. April jährt sich der Tod des Nirvana-Frontmanns Kurt Cobain zum 25. Mal. Anlässlich des traurigen Jubiläums wird Danny Goldberg, der von 1990 bis 1994 einer von Nirvanas Managern war, ein Buch über seinen damaligen Schützling veröffentlichen.
“Erinnerungen an Kurt Cobain” – im englischsprachigen Original “Serving The Servant: Remembering Kurt Cobain” – wird in deutscher Sprache am 18. März bei Hannibal erscheinen und soll auf 320 Seiten eine bislang vernachlässigte Facette von Cobains Schaffen in den Blick nehmen: Statt sich hauptsächlich den emotionalen Abgründen der Grunge-Ikone zu widmen (die im Buch auch Platz finden), will Goldberg vor allem aufzeigen, wie klug Cobain das Image seiner Band entwarf und sich dunklen Gedanken zum Trotz zum “genialen Schöpfer eines Kulturphänomens” aufschwang, wie es in der Buchbeschreibung heißt.
Goldberg griff dabei auf etliche private, bislang nicht öffentliche Unterlagen aus seiner Zeit mit Cobain zurück, Faxe, Memos und Briefe des Musikers an den Musikmanager bilden neben Goldbergs eigenen Erinnerungen die Grundlage des Buches. Zudem interviewte Goldberg Cobain-Familienmitglieder, -Freunde und -Weggefährten wie seine Witwe Courtney Love und den Bandkollegen Krist Novoselic, um sein Mosaik des Musikers zu vervollständigen.
“Ich begann im Jahr vor den ‘Nevermind’-Aufnahmen mit Kurt zu arbeiten und war ihm bis wenige Tage vor seinem Tod nahe”, sagte Goldberg bereits im August 2018 über sein Buch. “Medien-Darstellungen von Kurt konzentrieren sich typischerweise auf die Tragik seines Todes. Auch wenn man die inneren Dämonen, die ihn quälten, nicht ignorieren kann, wurde ich beim Recherchieren und Schreiben von ‘Serving The Servant’ öfter an Kurts Brillanz, seinen Humor und seine Freundlichkeit gegenüber den meisten um ihn herum erinnert. Er war so komplex, dass niemand ihn auf die gleiche Weise sah wie jemand anderes, sodass ich hoffe, eine weitere Facette zu Kurts Vermächtnis hinzufügen zu können.”
Die ersten Reaktionen auf das Buch von Musikern fielen positiv aus: Ex-Sonic Youth-Gitarrist Thurston Moore nannte es “die Geschichte zweier Männer, eine Generation auseinander, die ihre gemeinsame Wertschätzung für Feminismus, LGBT-Rechte und die aktivierende Kraft der Musik zu Freunden machte.” Joan Jett ging noch weiter: “Jeder Nirvana-Fan muss dieses Buch haben.” Filmemacher und “Singles”-Regisseur Cameron Crowe sagte, es habe viele Porträts von Cobain gegeben, “aber keines so warmherzig und scharfsichtig wie dieses hier.”