Nach eigener Aussage vermisst Noel Gallagher es, in einer Band einfach mal nur Gitarrist zu sein, statt immer gleich eine Rolle als Sänger, Hauptsongschreiber und Musiker auszufüllen. Einen entsprechend überschaubaren Job würde er daher auch dann nicht ablehnen, wenn er ihm in einer Band abseits seines eigenen Sounds angeboten würde. “Wenn heute Abend Bono anruft und fragt, ob ich Lust hätte, The Edge ein wenig zu helfen und bei U2 einzusteigen, dann würde ich sagen: Absolutely fucking yes!”, sagte Gallagher gegenüber VISIONS-Autor André Boße. “Ich würde es auch bei Coldplay machen. Oder bei Primal Scream.”
Auch zu anderen Künstlern der Gegenwart hatte Gallagher, der zuletzt unter anderem seine Landsmänner Ed Sheeran und James Blunt verbal aufs Korn genommen hatte, dezidierte Meinungen parat: “Green Day, Arctic Monkeys, Bloc Party – es gibt so viele Scheißbands da draußen.”
Zumindest die Arctic Monkeys sind kein neues Ziel für Gallagher: Kürzlich hatte er bereits Frontmann Alex Turner als Langweiler ausgemacht und verkündet, er würde eher “Benzin direkt aus einem Zapfhahn saufen”, als sich ein Interview mit dem Musiker anzutun.
Zu einer Oasis-Reunion, die Gallagher zuletzt “einzig und allein des Geldes wegen” in Betracht gezogen hätte, äußerte er sich im Interview mit VISIONS nun überraschend deutlich. Was Noel Gallagher zu seiner Ex-Band zu sagen hatte, was das Problem mit jungen Musikern von heute ist, und was seine neue, mit seiner Backing-Band High Flying Birds aufgenommene Platte “Chasing Yesterday” plötzlich mit Space-Jazz und Saxofonen zu schaffen hat, lest ihr in VISIONS 264 – ab dem 25. Februar am Kiosk.
Wenn er sich nicht gerade mit Kollegen stritt, lief es zuletzt gut für Gallagher: Nach einer durchzechten Nacht bekam er von einer Brauerei einen lebenslangen Biervorrat angeboten, zudem fragten ihn The Libertines, ob er ihr neues Album produzieren wolle; Gallagher lehnte mangels Zeit jedoch ab.