Gestern veröffentlichte die Non-Profit-Organisation Artist Rights Alliance einen offenen Brief mit dem Titel “Stop Devaluing Music” (dt. “Stoppt die Entwertung von Musik”), der von mehr als 200 Bands, Musiker:innen und Persönlichkeiten unterzeichnet wurde und sich gegen den Einsatz von KI in der Musik richtet.
Darin heißt es: “Einige der größten und mächtigsten Unternehmen nutzen unsere Arbeit ohne Erlaubnis, um KI-Modelle zu trainieren. Diese Bemühungen zielen direkt darauf ab, die Arbeit menschlicher Künstler:innen durch riesige Mengen von KI-erstellten ‘Klängen’ und ‘Bildern’ zu ersetzen, die die Tantiemen, die an die Künstler ausgezahlt werden, erheblich verwässern.”
Neben den potenziellen Tantiemen- und Einnahmeverlusten wird in dem Schreiben auch gegen den “Angriff auf die menschliche Kreativität” durch die KI protestiert. “Unkontrolliert wird die KI einen Wettlauf nach unten in Gang setzen, der den Wert unserer Arbeit schmälern wird”, heißt es weiter.
Die Organisation und die Unterzeichner:innen, darunter etwa Robert Smith von The Cure, Pearl Jam, Greta Van Fleet, Mac DeMarco, R.E.M., Chuck D, Q-Tip, Elvis Costello und auch Popstars wie Billie Eilish, Katy Perry, Nicki Minaj, fordern die Software-Entwicklung, Technologieunternehmen, Plattformen und digitale Musikdienste auf, “sich zu verpflichten, keine Technologien, Inhalte oder Tools zur Erzeugung von KI-Musik zu entwickeln oder einzusetzen, die die menschliche Kunstfertigkeit von Songwriter:innen und Künstler:innen untergraben oder ersetzen oder uns eine faire Vergütung für unsere Arbeit verweigern”.
2023 war das Jahr, in dem die Künstliche Intelligenz in der Massenkultur ankam, auch im Rock’n’Roll: Die Beatles ließen John Lennons Gesang freistellen, Spaßvögel die KI Oasis-Songs erfinden, etliche Musikvideos entstanden mithilfe von Systemen mit maschinellem Lernen. Was ist bereits heute Realität? Wohin geht die Reise? Und sind musizierende Menschen noch gefragt, wenn die KI bald alles besser kann? Unsere Beobachtungen und Prognosen lest ihr hier (V+).