Die Synthesizer summen und britzeln. John Dwyer, Mastermind hinter den Osees, croont dazu – also zumindest für seine Verhältnisse. “Earthling” kann und will einen gewissen Devo-Einfluss nicht verleugnen. Und das dazugehörige neue Album “Sorcs 80” ist überraschend nah am Wave-Punk, verzichtet sogar auf Gitarren.
In diesem Fall bedeutet das, dass Dwyer sich an diversen Effekterzeugern und dem Synthesizer austobt, anstatt wie meistens an der Gitarre. Zur klassischen Osees-Besetzung inklusive doppelten Schlagzeugs kommen in diesem Fall noch das Bariton-Saxofon von Cansafis Foote und das Tenor-Saxofon von Brad Caulkins.
Denn das ist der konzeptionelle Überbau beim 27. Osees-Album seit 2003: dass es keine Gitarren gibt. “Sorcs 80” wird am 9. August über Dwyers eigenes Label Castle Face erscheinen.
Über das recht introspektive Stück “Earthling” sagt Dwyer: “Der Song ist geschrieben über all das, was ich über die Jahre an mir ändern wollte. Ich bin sicher, dass Leute nachvollziehen können, wie es sich anfühlt, wenn man Dinge in sich selbst zum Besseren wenden will. Der Wille, sich der menschlichen Seite zuzuwenden und nicht nur all den Dämonen und niederen Instinkten. Es ist Arbeit, ein ‘guter’ Mensch zu seinem durchschnittlichen Selbst zu sein. Mit der Zeit konzentrieren wir uns darauf, Dinge zurückzustellen, die uns viel zu lange verfolgt haben. Das Leben ist zu kurz, also lasst uns die guten Momente aufsaugen, bevor sie vorbei sind.”
Zuletzt hatten die Osees von “Sorcs 80” das Stück “Cassius, Brutus & Judas” vorgestellt.