Am 26. Januar soll er endlich starten, der von Thorwarth-Fans langerwartete dritte Teil der “Unna-Trilogie”. Nach “Bang Boom Bang”, dem mittlerweile zum “Kultfilm” avancierten Debüt des Regisseurs aus dem Ruhrpott, mit Oliver Korittke als ständig bekifftem Keek, der zwischen die Fronten des Kleinkriminellen-Millieus gerät und “Was nicht passt, wird passend gemacht”, der die “Malocher” ins Visier nimmt, beschäftigt sich “Goldene Zeiten” mit den Sorgen und Nöten der Neureichen des Ruhrpotts.
In einem Interview in Die Zeit verrät Thorwarth, dass er statt der erfolgreichen Bauarbeiter-Komödie “Was nicht passt…” ursprünglich einen ganz anderen Film geplant hatte, “einen Fantasiethriller über und mit den Ramones (…) Wir hatten eine ziemlich geile Story entwickelt, die auf der These basierte, dass Musiker, die so einen extremen Erfolg und anschließend einen so mysteriösen Abgang haben, alle einen Pakt mit dem Teufel unterschrieben haben, ohne davon zu wissen. Der Teufel schickt Musikmanager auf die Welt, die die Künstler Verträge unterschreiben lassen, in denen sie ihm ihre Seele verkaufen. Die Ramones hatten in den 70ern auch so einen Vertrag unterschrieben, konnten sich aber null daran erinnern. Dann war die Zeit abgelaufen, und ein Typ aus der Hölle kommt vorbei, um die Jungs abzukassieren. Parallel dazu taucht dann so ein Skater auf, der zufällig den Vertrag in die Hände bekommt…”, so der Filmemacher gegenüber der Wochenzeitung.
Die Band sei auch tatsächlich an einem Mitwirken interessiert gewesen, so der Regisseur weiter: “(…) wir haben die auch alle getroffen, aber anfangs waren sie noch unglaublich zerstritten. Johnny Ramone, Dee Dee Ramone – alle. Wir haben sie mehrfach privat besucht, in L.A. und in New York. Diddy Ramone war dann auch mal hier, und die Jungs waren am Schluss wirklich bereit, die Geschichte zu machen. Dann ist einer nach dem anderen gestorben. Erst Joey, der eine leukämieartige Krankheit hatte, dann starb Dee Dee, der sich heroin-mäßig weggeschossen hat, und als letzter schließlich Johnny Ramone. Damit war das Pojekt beendet – vielleicht sind sie tatsächlich abgeholt worden.”
Für den Soundtrack an “Goldene Zeiten” arbeitete man mit dem Produzenten Kraans de Lutin zusammen. Thorwarth zeigt sich begeistert, auch wenn er sich gerade bei deutschen Filmen öfter eine originelle Herangehensweise in punkto Soundtracks wünscht:
“Das war schon eine geniale Zusammenarbeit und ich glaube, dass das gerade für einen deutschen Film ein einmaliger Soundtrack ist. Es kommt nicht oft vor, dass Film und Soundtrack so miteinander verwachsen. Bei ‘Lola Rennt’ hat das z.B. ganz gut funktioniert. Aber es gibt auch Filme, bei denen da unglaublich verzockt wird. ‘Soloalbum’ spielt ja z.B. in der Musikindustrie, und der Film hat für mich den uninspiriertesten Soundtrack, den ich je gehört habe. Da haben sie wahrscheinlich das gesamte Budget draufgehauen, um sich den Song von Oasis leisten zu können – ansonsten ist mir da nichts in Erinnerung geblieben. Das ist schade, denn es gibt eine Menge geiler Musiker in Deutschland, aber irgendwie gibt es da immer noch Berührungsängste.”