Pearl Jam haben der Ticketanbieter Ticketmaster untersagt, das neuartige Modell der “dynamischen Preisgestaltung” auf die Tickets ihrer kommenden US-Tour anzuwenden. In einem Statement erklärt die Band um Frontmann Eddie Vedder, man wolle so “den Zugang der Fans zu Tickets zu fairen Preisen weiterhin schützen”. Außerdem will man überall da, wo es möglich ist, die Tickets “nicht übertragbar machen”, um den Schwarzmarkthandel so weit wie möglich einzudämmen. “Pearl Jam werden auf dieser Tournee zum ersten Mal All-in-Preise verwenden”, heißt es. “Das bedeutet, dass der Ticketpreis, den ihr seht, der volle Preis inklusive Gebühren ist, damit es keine Überraschungen beim Check-out gibt.” Damit reagiert die Band auf unverhältnismäßig hohe Gebühren bei Vorverkauf über Ticketmaster.
Mit dem Kampf gegen überteuerte Ticketpreise in den USA sind Pearl Jam nicht alleine. Auch The Cure hatten den Verkauf ihrer Tickets mit “dynamischer Preisgestaltung” im März untersagt. Nachdem die Plattform anschließend hohe Gebühren verlangt, die die Ticketpreise selbst teilweise sogar überstiegen, ging Frontmann Robert Smith auf Twitter auf direkten Konfrontationskurs und sorgte für eine Entschädigung der Fans. Zudem unterbinden The Cure den Schwarzmarkthandel und haben in der Vergangenheit bereits mehrere tausend Tickets für ungültig erklärt, die über nicht-autorisierte Anbieter angeboten worden.
Mit dem in den USA entwickelten Modell des “dynamic pricing” richtet sich der Ticketpreis, ähnlich wie bei Flügen oder Hotelzimmern, nach dem Angebot und der Nachfrage. Klicken zum Beispiel bei einem Vorverkaufsstart viele User:innen auf die Seite der Ticketanbieter, erhöht sich der Preis – teilweise um ein Vielfaches. So wurden in den USA manche Tickets für die Touren von Bruce Springsteen oder Taylor Swift für mehrere Tausend Dollar angeboten – dann zum Beispiel als “Platin-Ticket” deklariert. Einen Mehrwert zu Tickets derselben Kategorie zum ursprünglich aufgerufenen Preis bekommt man allerdings nicht. Das US-Justizministerium ermittelt in diesem Zuge bereits wegen möglichem Machtmissbrauchs.