Geoff Barrow traut man nicht unbedingt zu, einen Streit über Twitter zu führen oder sich gar in einen solchen einzumischen. Der Portishead-Musiker hat dennoch genau das getan und sich an einem Disput zwischen US-Produzent Diplo und der Künstlerin Rebecca Mock beteiligt.
Mock hatte Diplo beschuldigt, eine von ihr erstellte GIF-Datei unerlaubt verwendet zu haben um einen Soundschnipsel zu illustrieren. Der Produzent fing daraufhin an, Mock auf Twitter zu attackieren und fiel dabei durch misogyne Tendenzen auf. Seine Kommentare gipfelten in einem mittlerweile gelöschten Tweet mit dem Inhalt :”Ich habe ihr Credits gegeben, was soll ich noch machen? Sie lecken und ihr Brüste zur gleichen Zeit massieren”.
Nach einer Zeit schaltete sich Barrow in den Streit bei Twitter ein. Sarkastisch schlug er Diplo vor, mit Robin Thicke und Chris Brown gemeinsame Sache zu machen. Beide sind populäre Pop-Sänger, die in der Vergangenheit durch frauenfeindliches Verhalten aufgefallen waren. Diplo schoss nach einigem Hin-und-Her mit diesem Tweet zurück: “Ich bete zum Herrn dafür, dass ich kein verbittertes Arschloch werde wenn ich irrelevant bin. Ich weiß, dass es unvermeidbar ist.”
Der Streit ist mittlerweile beendet, den Gesprächsverlauf haben die Kontrahenten von Twitter entfernt. Im Internet kursieren jedoch immer noch Screenshots der Fehde, einen haben wir weiter unten eingebettet.
Wieso Barrow sich in diesen Streit einmischte ist unklar. Möglicherweise hat es jedoch mit seinen eigenen Erfahrungen zum Thema Urheberrechtsverletzungen zu tun. 2013 nutzte der kanadische R’n’B-Sänger The Weeknd unerlaubt ein Sample des Portishead-Songs “Machine Gun”, 2014 hatte er dem Duo Phantogram vorgeworfen, eine von Barrow gespielte Drum-Spur kopiert zu haben.
Gerade die Streitigkeit mit The Weeknd scheint noch nicht vergessen zu sein. Kurz nach den Grammys am vergangenen Sonntag twitterte Barrow: “Ich habe gehört The Weeknd war bei den Grammys(.) Hat er seine eigenen Kleider getragen oder hat er einfach die von jemand anderem gestohlen?”
Auch für Diplo ist es nicht das erste Mal, dass er mit fragwürdigen Kommentaren bei Twitter auffällt. Im vergangenen November hatte er etwa darum gebeten, eine Kickstarter-Kampagne zur Finanzierung eines “booty” (deutsch: “Hintern”) für US-Sängerin Taylor Swift zu starten. Bereits zu diesem Zeitpunkt konfrontierte ihn das Internet mit Misogynie-Vorwürfen.
Bekannt wurde Diplo als Produzent für Künstler wie M.I.A. und Teil des Produzenten-Duos Major Lazer.
Bild: Geoff Barrow vs. Diplo
Tweet: Geoff Barrow über The Weeknd bei den Grammys
I heard the @theweeknd was at the Grammys
Did he wear his own clothes or did he just steal someone else’s?
Geoff Barrow (@jetfury) 9. Februar 2015