“So lange die israelische Regierung Kriegsverbrechen gegen Palästinenser begeht, unterstützen wir den Aufruf zu einem Boykott Israels als Mittel des friedlichen Protests gegen die brutale Besetzung [Palästinas] #artistsforpalestine”, heißt es darin, weiter führten die meisten Teilnehmenden an der Aktion es nicht aus. Grund für die neue Welle an Solidaritätsbekundungen mit Palästinensern sind wahrscheinlich die massiven Proteste an den Grenzgebieten des Gazastreifens, bei denen dutzende Menschen vom israelischen Militär getötet und noch weitaus mehr verletzt worden sind.
Zu denen zählen bereits bekannte Befürworter eines kulturellen Boykotts wie Roger Waters, eine der aktivsten Persönlichkeiten in der Debatte, doch auch viele Neuzugänge. Der prominenteste davon ist die TripHop-Formation Portishead, die sich nun geschlossen hinter die Artists For Palestine-Kampagne stellte, die von der umstrittenen Bewegung Boycott, Divestment And Sanctions, kurz BDS, ausgeht.
Weitere britische Unterstützter und Unterstützerinnen sind die Post-Punks Shame, die Singer/Songwriterin Nadine Shah, Circa Waves, Honeyblood, Hookworms und die britisch-amerikanische Band Algiers, die das Statement ergänzten: “Wir unterstützen dies auf ewig und bedingungslos.”
Sie alle versprechen damit, keine Konzerte oder anderweitige Auftritte in Israel zu spielen, bis “Israel sich an das Völkerrecht und die allgemeine Erklärung der Menschenrechte” hält, was die BDS-Bewegung als ihr Ziel erklärt. Auch Libertines-Gitarrist Carl Barât betonte seinen Support. Seine Band spielt am 4. Juni ein Benefizkonzert für Palästinenser mit Patti Smith und dem ebenfalls vom Israel-Boykott überzeugten Thurston Moore.
Die Kampagne wird von vielen Kritikern als antizionistisch oder gar antisemitisch eingestuft, weshalb vergangenes Jahr öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten die Präsentation von Waters’ Konzerten zurückgezogen hatten. Aus diesem Grund oder wegen allgemeinen Widerspruchs gegen die Sinnigkeit eines kulturellen Boykotts hatten Künstler wie Nick Cave und Radiohead in Israel geplante Konzerte trotz öffentlichen Drucks durch boykottierende Künstler gespielt.
VISIONS-Redakteur Dennis Drögemüller hatte zu der Thematik einen kritischen Kommentar verfasst: “Wer die BDS-Kampagne unterstützt, macht sich mit Antisemiten gemein.”
Tweets: Musiker und Musikerinnen unterstützen Artists For Palestine (Auswahl)
Official (@Portisheadinfo) 22. Mai 2018
#ArtistsForPalestine pic.twitter.com/S3vKNNErw0
shame (@shamebanduk) 22. Mai 2018
WE SUPPORT THIS IN PERPETUITY AND WITHOUT CONDITION
#artistsforpalestine pic.twitter.com/WOp5knKDDY
Algiers @AlgiersMusic) 22. Mai 2018
After the shocking violence in #Gaza we're proud to stand up with so many artists in a call to #BoycottIsrael
We can no longer stay silent while so many suffer in “the worlds largest open air prison..after 50 years of occupation & 10 years of blockade”#ArtistsForPalestine pic.twitter.com/nFeOtpeF8K—(@CircaWaves) 22. Mai 2018
As long as the Israeli government commits war crimes against the Palestinian people we support their call for a boycott of Israel as a means of peaceful protest against a brutal and bloody occupation. #ArtistsForPalestine pic.twitter.com/164zKgNj56
— CarlBarat+TheJackals (@cbandthejackals) 22. Mai 2018
Together we stand. #ArtistsForPalestine
In Lisbon last night after the show a lot of the local Portuguese load-out crew were wearing Palestine solidarity T-shirts. We maybe at a tipping point, In sorrow and in rage.
We shall overcome!
Love Roger pic.twitter.com/gY0xWGmTGT— Roger Waters (@rogerwaters) 22. Mai 2018