Das junge Quintett Kála aus Innsbruck beweist auch auf seiner zweiten EP “Thesis”, dass guter Posthardcore auch aus der Alpenregion kommen kann. Dass die erst zwei Jahre junge Band dabei schon ihren zweiten Release feiern kann, ist beachtlich. Dass sie die “Antithesis” von 2014 vor der “Thesis”, die heute über Uncle M Music erscheint, formuliert haben, steht wohl ganz im Zeichen des Hardcore-Punk, der beispielsweise in “Disconnected” den roten Faden des Songs ausmacht.
Während der Erstling noch in Heimaufnahme im Proberaum entstanden war, kann “Thesis” mit einer ehrlichen und professionellen Produktion überzeugen, die zu keiner Zeit überproduziert oder aufgesetzt wirkt. Die fünf Songs öffnen einen mal wütenden, mal zweifelnden Weg zur Selbstreflexion, der sich stimmig in die simultan graue, wolkenverhangene und bunte, herbstbelaubte Jahreszeit einpasst. Das Konzept der Platte: Fünf Songs, fünf Menschen, fünf Eigenleben.
Der Opener “Monologue” schafft es durch hook-artige Singalongs, sowie Feedback-Gitarren zum Beat und den Gruppenshouts “Let Them Starve To Death” eine Atmosphäre zu erschaffen die den Hörer zurecht zu den ganz Großen der Szene, wie La Dispute oder Pianos Become The Teeth, schielen lässt. “Tristesse” schafft es vor allem durch die wechselnde Dynamik, einen konstanten Fluss der Gefühle zwischen Aufbruch und Stillstand zu schaffen, der die Protagonisten der Songs menschlich macht.
“Thesis” ist ab heute über alle gängigen Formate zum digitalen Download erhältlich.
Video: Kála – “Monologue”
EP-Stream: Kála – “Thesis”
Cover & Tracklist: Kála – “Thesis”
01. “Monologue”
02. “Emil Sinclair”
03. “Tristesse”
04. “Helena”
05. “Disconnected”