Es dauert fast zwei atmosphärische Minuten bis Propagandhi auf ihrer sechsten Platte, im sechs-minütigen Opener “Note To Self” loswüten. Politisch motiviert, laut und verzweifelt. Das Quartett hat immer noch etwas zu erzählen, kämpft immer noch für das Gute und sieht die Welt mal wieder am Abgrund.
Bandchef Chris Hannah ist Vater eines zweieinhalb-jährigen Sohnes und sieht dadurch manche Dinge in einem anderen Licht, allerdings nicht seine politischen Werte, wie er in VISIONS 234 (ab morgen am Kiosk) erzählt: “Es ist sehr wahrscheinlich, dass uns eine echte ökologische Katastrophe bevorsteht. Früher war ich wirklich dazu bereit, nach dem Motto: Wenn alles den Bach runtergeht – scheiß drauf! Jetzt habe ich diesen Luxus nicht mehr. [ ] Meine politischen Werte scheinen mit meiner Rolle als Vater allerdings verwurzelter denn je.” Man hört es.
Wer bei der börsennotierten Datenkrake Facebook registriert ist und dort die Propagandhi-Seite liked, der kann “Failed States” bereits streamen.