Als Fat Mike, im Hauptberuf Frontmann von NOFX und Betreiber des Labels ‘Fat Wreck Chords’, sein aktuelles Projekt Punkvoter ins Leben rief, hätte er wohl selbst nicht mit dem massiven Medienecho gerechnet. Die Homepage geriet unter anderem ins Visier des Nachrichtenkanals CNN und wird von Dutzenden Bands unterstützt, etwa von Blink 182, Good Charlotte, Green Day, Alkaline Trio, den Get Up Kids und dem Polit-Urgestein Jello Biafra, aber auch von den Kanadiern Sum 41 oder Nicht-wirklich-Punk-Bands wie Ministry, den Foo Fighters und Mudhoney.
Mittlerweile erfreut sich die Website, die in erster Linie darauf abzielt, Jungwähler zu rekrutieren, enormer Beliebtheit und wächst ständig. Fast täglich findet man ausführliche Updates, eigens verfasste Kolumnen steuern u.a. Russ Rankin von Good Riddance, Billy Gould (Ex-Faith No More) und der vor allem als Tierrechtler bekannte Goldfinger-Frontmann John Feldmann bei.
Insgesamt darf man die Aktion schon jetzt einen vollen Erfolg nennen, jedenfalls wenn man berücksichtigt, welche Aufmerksamkeit ihr bislang zuteil wurde.
Genau darin liegt offenbar auch der Grund, dass sich nun eine Gegenbewegung formiert hat: “The ‘Right’ Side of Punk”.
Vor gut zwei Wochen wurde unter conservativepunk.com eine neue Website eingerichtet, auf der bislang allerdings noch eher wenig Inhalte zu finden sind. Einige Menüpunkte, die deutlich an punkvoter.com angelehnt sind (etwa ‘Cartoons’ und ‘Merch’), sind noch “under construction”.
Auf der Startseite heißt es: “The site has been created to educate, inform and increase the little known demographic of the Conservative Punk. (…) This site has been created to counteract the multiple liberal punk sites on the web, which are run by only a small number of punk artists who are choosing to make up the minds of thousands of voters.”
Ironischerweise umfasst die Liste der “small number of punk artists” unter punkvoter.com fast 90 Bands, während die konservative Fraktion mit Michale Graves (Ex-Misfits) gerade mal einen semi-prominenten Musiker vorzuweisen hat.
Inhaltlich orientiert sich conservativepunk.com an den amerikanischen Mainstream-Medien und verweist dann auch auf deren Artikel. Da werden dann u.a. irakische Massenvernichtungswaffen in Syrien vermutet, Libyens Verhandlungsbereitschaft der Politik von Bush zugeschrieben und scharfe Geschütze gegen Michael Moore aufgefahren.
Ob die Seite letzten Endes ähnlichen Zulauf erfahren wird wie punkvoter.com, darf man aber wohl anzweifeln.