Mehr als 50 Prozent der britischen Wähler haben für den Austritt des Landes aus der Europäischen Union gestimmt – große Teile in England und Wales dafür, die Mehrheit in Schottland und Irland dagegen. Der britische Premierminister Cameron zog bereits die Konsequenzen und kündigte seinen Rücktritt in drei Monaten an. Ein kritischer Tag für die Idee Europa, der nicht nur unter Politikern erschütterte Reaktionen hervorrief. Auch zahlreiche Musiker, sowohl aus dem Mainstream als auch dem VISIONS-Umfeld, meldeten sich über soziale Kanäle wie Facebook und Twitter zu Wort.
Queen-Gitarrist Brian May und Bastille-Schlagzeuger Chris “Woody” Wood etwa schoben Cameron persönlich die Schuld am “Brexit” in die Schuhe: “David Cameron – du hast das getan”, schrieb Ersterer via Twitter. Und Letzterer tat es ihm gleich: “Nicht vergessen, das alles begann, weil dieser rückgratlose Cameron seinen Job behalten wollte. Was für ein Vermächtnis, Dave!”
Die Kanadier Tegan And Sara hingegen sprachen der Minderheit der britischen Wähler ihr Mitgefühl aus: “Wir sind niedergeschlagen für die Leute, die für einen Verbleib gestimmt haben. Es sind harte Zeiten. Rückt zusammen. Wir sehen euch bald.”
Johnny Marr, der die Kampagne der “Brexit”-Befürworter bereits mit Nazi-Propaganda verglichen hatte, bekräftigte ebenfalls einen größeren Zusammenhalt: “Niemand hat gesagt, dass die Mehrheit weiß, was sie tut. Umso stärker sollte der Rest von uns jetzt zusammenrücken.”
Mogwais Stuart Braithwaite äußerte sich bestürzt: “Meine schlimmsten Visionen der schlimmsten vorstellbaren Szenarien sahen nie so schwerwiegend aus. Ehrlich.”
Auch die Donots und Blanck Mass brachten ihr Entsetzen kurz und präzise auf den Punkt: “So Long! (Macht’s gut!)” und “Meine Damen und Herren, willkommen in der Hölle!”, posteten die Ibbenbürener und der Brite via Twitter.
Im Vorfeld hatten Portishead mit einem Video zum Abba-Cover “SOS” bereits ein Statement zur “Brexit”-Kampagne abgegeben. Kurz vor der Wahl hatte auch Noel Gallagher über das Schlagwort der Debatte gesprochen und verärgert gesagt: “Jede Nacht sehe ich Politiker im Fernsehen, die uns erzählen, dass es um eine verdammte folgenschwere Entscheidung geht, die Großbritannien verdammt noch mal verändern könnte und blah, blah blah. Warum tut ihr nicht einfach, wofür wir euch bezahlen? Nämlich dieses verdammte Land zu regieren und sich selbst ein verdammtes Bild zu machen. Was erwartet ihr von den Menschen? 99 Prozent der Leute sind dumm wie Schweinescheiße.”
Aus aktuellem Anlass haben wir euch auch eine Spotify-Playlist mit Songs britischer Bands und Künstler wie The Clash, Frank Turner und Oasis gebaut. Ihr findet sie unterhalb aller aufgelisteten Tweets.
Tweets: Reaktionen von VISIONS-Musikern auf den EU-Austritt von Großbritannien
Oh Shit. Looks like Britain will wake up to an unprecedented disaster this morning. God Help us all. David Cameron – you did this. Bri
Dr. Brian May (@DrBrianMay) 24. Juni 2016
Don’t forget, this all started because spineless @David_Cameron wanted to keep his job. What a legacy, Dave! #EUref
Woody (@Woodythedrum) 24. Juni 2016
Feeling gutted (as they say here) for the people who voted to Remain. Tough times right now. Stick together. See you again soon. 🙁 #Brexit
Tegan and Sara (@teganandsara) 24. Juni 2016
No one ever said that the majority know what they’re doing. All the more reason for the rest of us to stick together.
Johnny Marr (@Johnny_Marr) 24. Juni 2016
My worst case scenarios of worst case post #indyref scenarios never looked this bad. Honestly.
stuart braithwaite (@plasmatron) 24. Juni 2016
So long! https://t.co/POM3LJJ3wk #brexit
DONOTS (@donotsofficial) 24. Juni 2016
Ladies and gentlemen, welcome to hell
Blanck Mass (@BlanckMass) 24. Juni 2016