Das Video zum Song, der in seiner melodischen Anlage an Bands wie Green Day und Co. erinnert, in seinem Text aber politisch bleibt und unter anderem die “Festung Europa” an den Pranger stellt, zeigt Fichte im Gespräch mit Mitgliedern der Flüchtlingsretter Sea-Watch und auf hoher See; auch Szenen aus dem Alltag auf der italienischen Insel finden ihren Weg in den Clip.
Der Radio Havanna-Kopf sieht das Video vor allem als Mittel, die erstaunliche Zweiteilung des Lebens auf der Insel darzustellen: “Ich bin mit der Erwartung nach Lampedusa geflogen, einmal an den Ort zu kommen, an dem die sogenannte Flüchtlingskrise ein Gesicht bekommt. Aber so war es nicht. Lampedusa ist eine klassische Urlaubsinsel mit sauberen Stränden und netten Lokalen. Wenn man hier Flüchtlinge sehen möchte, dann muss man sie – anders als zum Beispiel in Berlin – schon suchen. Dass sich im Mittelmeer, rund um diese Insel, menschliche Katastrophen ereignen, ahnt man nicht, wenn man es nicht weiss. Alle Hinweise darauf werden hinter mächtigen Zäunen, Mauern und Stacheldraht versteckt.”
Mit ihrem Kommentar zur Flüchtlingsdebatte und dem Spendenaufruf an Sea-Watch reihen sich Radio Havanna in zahlreiche musikalische Aktionen zur Flüchtlingshilfe ein: So beförderte etwa die Aktion Arschloch den alten Anti-Nazi-Song “Schrei nach Liebe” der Ärzte wieder auf Platz 1 der deutschen Charts, die Beatsteaks kündigten ein Benefizkonzert an, die Donots und zahlreiche Bands äußerten sich öffentlich zum Thema und Bands wie Kmpfsprt veröffentlichten ein Benefiz-Shirt.
“Schiffbruch” stammt vom aktuellen Album der Punk-Band “Unsere Stadt brennt”, das diesen Februar erschienen war.
Video: Radio Havanna – “Schiffbruch”
Live: Radio Havanna
20.11. Braunschweig – B58
21.11. Bochum – Bahnhof Langendreer
22.11. Köln – Sonic Ballroom
24.11. Trier – Lucky`s Luke
25.11. Weinheim – Café Zentral
26.11. Dresden – Groove Station
27.11. Stuttgart – Club Zwölfzehn
28.11. Karlsruhe – Studentenzentrum Z10
10.12. Wien – Arena
11.12. Bayreuth – Glashaus
12.12. Paderborn – Kulturwerkstatt
19.12. Köln – Palladium
25.12. Erfurt – Engelsburg