Rage Against The Machine-Fans hatten es nicht leicht in den vergangenen Jahren: Nachdem die Band 2019 nach neun Jahren Funkstille wieder zusammenfand und neue Shows ankündigte, musste die Reunion auf der Bühne wegen der Pandemie vorerst auf Eis gelegt werden. Erst im April diesen Jahres konnten neue Termine gefunden werden.
Wie die ersten Europa-Konzerte seit 11 Jahren aussehen könnten, zeigten nun Fan-Videos von der ersten Show ihrer “Public Service Announcement”-Tour aus dem Alpine Valley Music Theatre in East Troy, Wisconsin. Im Laufe des Abends spielten Rage Against The Machine offensichtliche Klassiker wie “Bombtrack”, “Bulls On Parade”, “Guerrilla Radio” und – natürlich – “Killing In The Name”, aber auch etwa den Live-Liebling “The Ghost Of Tom Joad”. Das Bruce Springsteen-Cover stammt Cover-Album “Renegades” (2000). Dass Zack de la Rocha, Tom Morello, Tim Commerford und Brad Wilk in dieser Konstellation seit Juli 2011 nicht mehr auf der Bühne standen, merkt man ihnen in den Aufnahmen kaum an. Darin zeigen sich Rage Against The Machine verdammt spielfreudig, präzise und energiegeladen. Zack de la Rocha rennt, springt und heizt das Publikum über die kompletten anderthalb Stunden vor der imposanten Videoleinwand, die brennende Polizei-Fahrzeuge zeigt, an. Während der Show hielt er allerdings keine Ansprache, allein die Leinwand zeigte Parolen wie “Erzwungene Geburten in einem Land, das das einzige wohlhabende Land der Welt ist, in dem es keinen garantierten bezahlten Elternurlaub auf nationaler Ebene gibt” oder “Abort the Supreme Court”.
Diese beziehen sich auf die Aufhebung eines grundlegenden Urteils zum Recht auf Abtreibung durch den US-Supreme-Court Ende Juni. Seitdem übte die seit jeher hochpolitsche Band scharfe Kritik an der Entscheidung. Bereits im Vorfeld des Urteils hatten sich Rage Against The Machine gegen die Aufhebung positioniert.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind auf der “Public Service Announcement”-Tour im August und September nur je ein Konzert angesetzt. Die Shows in Hannover und Wien sind allerdings längst ausverkauft. Tickets sind noch über Tauschenbörsen auf etwa Eventim erhältlich.
Im Vorfeld der Reunion lösten die Instrumentalisten ihre Rap-Metal-Supergroup Prophets Of Rage auf. Zusammen mit Mitgliedern von Cypress Hill und Public Enemy brachten sie die EP “The Party’s Over” und das Album “Prophets Of Rage” heraus.
Video: Rage Against the Machine – Live at Alpine Valley (Full Show)
Video: Rage Against the Machine – Live at Alpine Valley (“Killing In The Name”)
Video: Rage Against the Machine – Live at Alpine Valley (“Bulls On Parade”)
Setlist: Rage Against the Machine – Live at Alpine Valley
“Public Service Announcement” (Intro)
“Bombtrack”
“People Of The Sun”
“Bulls On Parade”
“Bullet In The Head”
“Revolver” (nur Intro)
“Testify”
“Tire Me”
“Wake Up”
“Guerrilla Radio”
“Without A Face”
“Know Your Enemy”
“Calm Like A Bomb”
“Sleep Now In The Fire”
“War Within A Breath”
“The Ghost Of Tom Joad”
“Freedom”
“Township Rebellion”
“Killing In The Name”
Live: Rage Against The Machine + Run The Jewels
30.08. Paris – Rock En Seine Festival
01.09. Antwerpen – Sportpaleis
03.09. Hannover – Expo Plaza*
05.09. Zürich – Hallenstadion*
13.09. Wien – Stadthalle
15.09. Krakau – Tauron Arena
19.09. Prag – O2 Arena
* ohne Run The Jewels