Räumen wir zu Beginn erstmal die offensichtlichen Dinge aus dem Weg: Wenn nach sechs Jahren die Lieblingsband einen “neuen” Song veröffentlicht und er noch dazu so gut ist, gehört er natürlich an die Spitze des Jahres-Top-10 – Linkin Park mit “Lost”.
Zum Jahresende erschien mit der neuesten Architects-Single dann noch der perfekte Song für die Playlist-Kategorie “Wenn mir nicht morgens um 7 Uhr schon der erste wütende Mann ins Ohr schreit, kann ich nicht glücklich sein”. Noch dazu ist “Seeing Red” nicht nur ein verdammt guter Song, sondern auch das nötige “Fuck you” an all jene “Früher waren die besser”-Meckerer. Aber apropos wütende Menschen, die einem ins Ohr schreien: “Amen” von Bring Me The Horizon darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. Dieses chaotische, wütende Durcheinander ist jedes Mal aufs Neue einfach schön. Schon alleine Oli Sykes, der einen mit den Worten “I hope you have fun rotting in hell” begrüßt. Ebenfalls Teil der Metalcore-Fraktion: Of Mice And Men mit “Shiver”. Im November nach neun Jahren endlich mal wieder live gesehen und immer noch massiv beeindruckt darüber, wie sehr sich Aaron Pauley als Frontmann gemausert hat.
Meine Metalcore-Neuentdeckung des Jahres darf hier aber natürlich auch nicht zu kurz kommen: Spiritbox sind schon lange keine Unbekannten mehr in Metalcore-Sphären, mit der “The Fear Of Fear”-EP in diesem Jahr, allem voran mit “Jaded” haben sie mich aber endgültig herumbekommen – auch wenn sie mich nach ihrem diesjährigen Auftritt bei Rock am Ring schon am Hacken hatten.
Zurück zu ihren Wurzeln hat es in diesem Jahr auch Fall Out Boy gezogen, die mit “So Much (For) Stardust” das meiner Meinung nach unangefochten beste Album des Jahres veröffentlicht haben. Neben großartigen Songs wie “Love From The Other Side” oder “Fake Out”, sticht für mich vor allem der Titeltrack hervor: Mit Rückverweisen auf frühere Songs und seiner gesamten Stimmung, hat er sich direkt in meine Top-3-Fall-Out-Boy-Songs katapultiert.
Das neue Nothing But Thieves-Album konnte mich leider nicht von Anfang an vollends überzeugen, mit der Zeit kristallisierten sich dann aber doch einige Favoriten heraus. Und da man sich leider festlegen muss, gehe ich nicht mit der offensichtlichen Wahl von “Overcome”, sondern schmeiße “Pop The Balloon” in den Raum, der mich nicht nur mit seinem massiven Intro immer wieder beeindruckt, sondern vor allem durch den Mittelteil im Gedächtnis bleibt.
Direkt mitgerissen hat mich dagegen das neue Enter Shikari-Album, das sich von einem Highlight ins nächste hangelt, aber allen voran steht “Bloodshot”. Zum Abschluss dieser Reise noch meine Newcomerin des Jahres: Blush Always hat mit “You Deserve Romance” nicht nur ein wunderbares Debütalbum veröffentlicht, mit “Coming Of Age” auch einen der besten Songs des Jahres veröffentlicht. Hier erwartet uns noch großes. Als honorable mention zum Abschluss darf auch Bob Vylan mit “He’s A Man” nicht fehlen – hat mehr als einmal für Gelächter im Büro geführt.