Wetten wollen hätten wohl auch die größten Anhänger des Umsonst-und-Draußen-Festivals in der Bonner Rheinaue nicht mehr. Erst schrumpfte ein Unwetter im letzten Sommer die Besucherzahl (und damit auch die wichtigen Einnahmen vor Ort) um gut zwei Drittel und ließ die Veranstalter mit 40.000 Euro Schulden zurück. Und dann fiel im Dezember auch noch die hoffnungsvoll angesetzte Benefizshow mangels Interesse ins Wasser.
Doch in Bonn gibt man nicht so schnell auf. Im Januar startete die Rheinkultur mithilfe von Sponsoren und Preisstiftern eine Retter-Tombola mit 1074 Losen und 537 Gewinnen. Jetzt steht endlich fest: Es hat geklappt. So gut wie alle Lose sind weg, die Gewinner ausgelost und auf rheinkultur-festival.de aufgelistet.
Und das Festival? Kann weitergehen. Zwar sind die Schulden nicht vom Tisch, aber so weit reduziert, dass sich die Rheinkultur noch einmal traut: am 2. Juli steigt das Festival zum 29. Mal. Die Macher danken und freuen sich, betonen aber die wackligen Füße, auf denen ihre Veranstaltung weiterhin steht. Von „gerettet“ könne leider keine Rede sein. „Für uns würde dies bedeuten, dass die Zukunft des Festivals auch über 2011 hinaus gesichert wäre. Dafür bedarf es aber durchaus noch der Hilfe von außen. Sollte ein Sponsor gefunden werden, der sich mehrjährig mit einem substanziellen Betrag auf der Rheinkultur engagiert, würde dies für große Sicherheit sorgen – vorausgesetzt, unsere bestehenden langjährigen Sponsoren und Partner bleiben uns erzahlten und die Stadt kürzt die Zuschüsse nicht.“
Es gibt noch viel zu tun – aber erst mal viel zu feiern. Wir freuen uns mit der Rheinkultur und allen Helfern aufs erste Juliwochenende bei Bonn und empfehlen als Mikromaßnahme für die Rettung auf Dauer: noch ein Stück Festivalpizza kaufen.
Rheinkultur
02.07. Bonn – Rheinaue