Bisher ist das kleine Örtchen Mendig im Landkreis Mayen-Koblenz wenig durch Kulturevents mit überregionaler Strahlkraft aufgefallen. Umso erstaunlicher ist es, dass Marek Lieberberg die Jubliäumsausgabe von Rock am Ring nicht wie angedeutet in Mönchengladbach steigen lässt, sondern die Provinz dem Ballungsraum vorzieht. Laut Lieberberg gab die Tatsache den Ausschlag, dass alle Genehmigungen für die Veranstaltung termingerecht eingeholt werden konnten. Auch die Lage scheint dem Veranstalter zuzusagen: “Ein einzigartiges Festivalgelände sowie Enthusiasmus, Engagement und Kompetenz auf Seiten der Verantwortlichen gaben den Ausschlag für Mendig.”
So einzigartig, wie Lieberberg das Gelände beschreibt, scheint es allerdings nicht zu sein: Der Flugplatz Mendig wird von Sportfliegern und gelegentlich als Kulisse für Motorsport-TV-Sendungen genutzt und ist beileibe nicht der erste zivile Flugplatz, auf dem ein großes Festival stattfindet. Trotzdem ermöglicht er etwas in der Gesichte von Rock am Ring Einmaliges: Alle Besucher können erstmals in der Geschichte des Festivals direkt an das Gelände angrenzend zelten.
Pikant am gewählten Standort ist die räumliche Nähe zum Nürburgring. So werden Rock am Ring und das Konkurrenz-Open-Air Grüne Hölle am selben Wochenende und lediglich 30 Kilometer voneinander entfernt stattfinden. Erst vor kurzem hatte sich Lieberberg in einem Rechtstreit die Rechte am Namen Rock am Ring gesichert.
Der Vorverkauf für die 30. Ausgabe von Rock am Ring startet im Oktober, dann sollen auch die ersten Headliner und weitere Bands für Rock am Ring und das Schwesterfestival Rock im Park bekannt gegeben werden.
Obwohl Mönchengladbach nicht den Zuschlag für Rock am Ring bekommen hat, will Lieberberg trotzdem ein Open-Air auf dem ehemaligen Militärgelände JHQ veranstalten und steht mit der Stadt weiterhin in Kontakt. Größentechnisch soll das neue, bisher namenlose Festival laut Lieberberg mit Rock am Ring und Rock im Park mithalten können: “Nur ein großes und attraktives Festival zieht die Leute an. Wir machen kein B-Festival.”