Meine Motivation, an meiner virtuellen Laufbahn zu arbeiten, ist in den letzten Tagen und Wochen ebenso wenig gestiegen wie ich dementsprechend auf der Karriereleiter. Die von mir angespielten Töne des The-Black-Keys-Songs “Next Girl” erklingen (nachdem ich die Gitarre mal wieder gestimmt habe) leicht verzögert aus dem Fernseher (zumindest in meiner Wahrnehmung), was mein Vorankommen nicht gerade begünstigt.
Als nächstes wähle ich den The-Cure-Klassiker “Boys dont cry” aus, um mich an meinem ersten Song zu versuchen, den ich mit Akkorden am Bildschirm mitspiele. Das klingt vielversprechend, denn – so die Theorie – wenn man die Songs so erstmal am Bildschirm beherrscht, müsste man sie auch auf der verstaubten Akustik-Gitarre spielen können. Ich beherrsche aber erstmal gar nichts. Ich kann zwar geschätzte 15 Akkorde greifen und 13 davon beim Namen nennen, wenn sie auf dem Bildschirm aber am Gitarrenhals angezeigt werden, erkenne ich sie nicht und kann sie erst recht nicht auf Anhieb greifen und spielen.
Weinen muss ich trotzdem nicht, denn das Menü hält noch weitere Möglichkeiten bereit. Wenns nicht so läuft kann man per “Guitarcade” erst mal eine Runde daddeln. “Ducks” ist relativ simpel und genau so einfach zu verstehen und erfolgreich zu spielen: Ente im 3. Bund – eine Seite im 3. Bund spielen und die Ente damit abschießen. Ente im 7. Bund – eine Seite im 7. Bund spielen, eine Ente auslöschen und die ablaufende Zeit damit erhöhen. Ton-Tauben-Schießen mit Gitarre sozusagen. Je schneller und zielsicherer man ist, desto länger kann man spielen – und trainiert dabei seine Fingerfertigkeiten. Geht doch.