Da sind sie wieder: Die Pixies und Dinosaur Jr, Bands die Anfang der Neunziger maßgeblich unzählige junge Musikgruppen mit ihren virtousen ‘Schrammel’-Hymnen beeinflussten. Musiker wie Frank Black, Kim Deal, J Mascis oder Evan Dando, die über alle Zweifel erhaben sind und die mit ihrer unkonventionellen Herangehensweise an Musik, als Verschmelzung von Krach und Melodie einem Phänomen wie Grunge den Weg ebneten.
Die Rückkehr der Größen des Genres bringt mitunter auch ein breiteres Interesse an der Musikrichtung mit sich, die auch Magnapop Mitte der neunziger Jahre spielten. Die große Melodie wurde hier immer wieder von leicht schiefen Takten oder Distortion-verzerrten Gitarren konterkariert und durch die Stimmen von Sängerin Linda Hopper und Gitarristin Ruth Morris verfeinert.
Nach dem selbstbetitelten Debütalbum, von niemand geringerem als R.E.M.-Sänger Michael Stipe produziert (“Magnapop are like a cross between AC/DC and the Young Marble Giants), gelang der Band 1994 mit “Hot Boxing” die Platte, die nach wie vor als Referenzgröße ihrer Diskographie gilt. Diesmal saß ein weiterer prominenter Fan, Hüsker Dü– und Sugar-Legende Bob Mould, an den Reglern.
Mit dem 1996 erschienen “Rubbing Doesn`t Help” (in Deutschland erst drei Jahre später veröffentlicht) wurde es still um das Quartett aus Atlanta, Georgia. Indie war tot, die meisten wichtigen Bands hatten sich aufgelöst und die Wildheit des Grunge war schon lange gezähmt.
Doch unverhofft kommt oft, und so erscheint in dieser Woche mit “Mouthfeel” das vierte Magnapop-Album, das satte neun Jahre auf sich warten ließ. Mit neuer Rhythmus-Sektion, aber alten Sound-Idealen, werden sich nicht nur frühe Freunde der Band freuen sondern mit Sicherheit auch der ein oder andere Neu-Hörer von ihrem charmant-unperfekten Gitarrenpop überzeugen lassen.
Im September touren Magnapop durch Deutschland. Die Daten werden in Kürze bekannt gegeben.