“Fußballfans sind keine Verbrecher” findet die von den ProFans St. Pauli angestoßene Initiative und wehrt sich nun zum zweiten Mal musikalisch gegen diesen Generalverdacht und seine Konsequenzen. Um unbegründete Stadionverbote, übertriebene Überwachung und allgemeine Repressalien durch Polizei und Ordner geht es den Machern des Projekts, das eine ganze Fankultur in Gefahr sieht. Um aufzuklären und Geld zu sammeln haben bereits Ende 2005 Bands wie K-Mob, Fettes Brot, Rubberslime und Kettcar Songs zum von Fangesängen ergänzten Solisampler “Freiheit für die Kurven” beigesteuert. Der Erlös der rasch ausverkauften 1000 CDs floss zur Hälfte in die Finanzierung eines Musterprozesses und zur anderen Hälfte aufs Solikonto des FC St. Pauli, das fußballbezogene Gerichtsprozesse seiner Fans trägt. Passend zur WM lief außerdem eine Ausstellung zu Themen wie “Nahrung oder Wurfgeschoss – Warum der Apfel nicht mit ins Stadion darf” oder “Vom Gigaphon bis zum Rätselführer – Wie Stadionverbote hierzulande begründet werden”.
Nach dem Erfolg der ersten Compilation steht nun die Fortsetzung an. Für den zweiten Teil der Forderung nach “Freiheit für die Kurven” sind auch bislang unbekannte Bands aufgerufen, ihre Songs sprechen zu lassen. Gefragt ist Musik über Stadionverbote, die Datei “Gewalttäter Sport” und allgemeine Repressionen gegen Fußballfans. Wer sich einbringen und seinen Song vielleicht bald zwischen klingenden Namen auf dem bundesweiten Sampler wiederfinden will, ist elektronisch hier an der richtigen Adresse oder sendet Snail Mail an:
PROFans St. Pauli
c/o Fanladen St. Pauli
Brigittenstr. 3
20359 Hamburg