Mit “Arrival” begab sich Sam Akpro auf eine Tour de Force, bezog auf der EP neben Post-Rock und Jazz auch Reggae-Elemente mit ein. Die neueste Songveröffentlichung “Death By Entertainment” läutet nun einen erneuten Richtungswechsel des britischen Sängers ein: deutlich melodischer als noch auf den Vorgängern, wird der Track von rückgekoppelten Gitarren und Post-Punk-Einflüssen bestimmt. Diese unterstreichen den manisch-klaustrophischen Grundtenor des Songs – und nehmen die Ausweglosigkeit vorweg. Zuletzt überzeugten Slowthai oder Hak Baker mit einem ähnlichen Sound auf der Insel.
“Death from entertainment/ Left me bleeding left me pleading/ Now we’re grieving/ You couldn’t make this up/ They tried shake to shake me up”, singt der junge Brite und verweist dabei auf das Hamsterrad namens Leben. Die einzige Lösung, um dieser Endlosschleife zu entkommen: möglichst viel Spaß, wie das dazugehörige Video zeigt. Monotonie und Dekadenz, abgefüllt in Champagner-Flaschen.
Der puren Freude am Hedonismus ist “Death By Entertainment” allerdings nicht geschuldet. Vielmehr versteht sich der Song als Kritik an einer Spaßgesellschaft, der die nötige Selbstreflexion fehlt. Dazu erklärt der Sänger: “In diesem Song geht es um das betäubende Gefühl, denselben Tag immer und immer wieder zu wiederholen, und wie wir uns zu Tode amüsieren, nur um ihn zu überstehen – eine einfache Ausrede, um nicht wirklich nachzudenken oder eine Situation zu ändern”, so der Sänger.
Für den Briten, dessen beiden bisher letzten EPs “Arrival” (2023) und “Drift”(2021) über Fair Youth erschienen sind, ist es die erste Veröffentlichung über Anti. Ob der Song ein erster Vorbote auf ein kommendes Album ist, ist bisher nicht bekannt.
Neben einer UK-Tour steht für Sam Akpro ein Auftritt in Paris an. Dort wird er am 9. November im Zuge des Pitchfork Festivals spielen. Konzerte im deutschsprachigen Raum stehen bisher noch aus.