Vor allem in Großbritannien hat ‘iTunes’ im Moment keinen guten Stand. Zuerst weigerte ‘Apple’ sich, den Song “Do They Know It’s Christmas Time”, der diesjährige Weihnachtshit der Briten, bei ‘iTunes’ aufzunehmen, da der Song teurer als andere Downloads verkauft werden sollte, um Spenden zu sammeln. ‘Apple’ verkauft den Song nun zum Einheitspreis, spendet aber pro verkauftem Song die Differenz zum vorgeschriebenen Verkaufspreis.
Streit gibt es auch die Domain iTunes.co.uk, die seit 2000 dem Geschäftführer eines britischen Unternehmens gehört. ‘Apple’ fordert die Herausgabe, klagt nun gegen das Unternehmen und der Geschäftsführer lässt es auf einen Rechtsstreit ankommen.
Die Preisdiskussion um ‘iTunes’ geht ebenfalls weiter, da der Downladshop die Preise für Großbritannien um rund 20 Prozent höher angesetzt hat als die für andere europäische Downladshops. Eine Sperre verhindert zudem, dass Einwohner Großbritanniens auf den Shop anderer Länder zugreifen können. Wegen einer ähnlichen Preispolitik wurde ‘VW’ im letzten Jahr von der EU zu einer Geldstrafe verurteilt, ein ähnliches Schicksal könnte auch ‘Apple’ drohen. Das Argument, dass Musik in Großbritannien traditionell teurer sei, könnte dabei keine gute Argumentationsgrundlage sein.
Die wiederbelebte Tauschbörse ‘Napster’ kann in Europa inzwischen einen größeren Songumfang als ‘iTunes’ vorweisen, die Millionengrenze ist längst erreicht. In England bietet ‘Napster’ auch ein zweites attraktives Feature: den Verkauf von Prepaid-Karten, die es ermöglichen, Songs herunterzuladen, ohne eine Kreditkarte besitzen zu müssen.