Der bärtige Kreativkopf liebt den musikalischen Exzess, die Ehrlichkeit, den Alkohol – und ganz sicher hat er auch schon mal eine Frau geliebt: “Mir fiel irgendwann auf, dass nahezu sämtliche meiner Beziehungen nach etwa zwölf Monaten scheiterten, und seien sie noch so erfüllend gewesen. Wie bei einem Krankheitsverlauf”, erzählt Tim Kasher, Sänger und musikalischer Dreh- und Angelpunkt bei The Good Life.
Ebendiesen Verlauf einer Beziehung – vom großartigen Anfang bis zum bitteren Ende – hat Kasher für sein neues Album mit The Good Life beobachtet, gewertet, auf die Gefühlsebene herunterreduziert und das Destillat in Songs gewickelt. Sein “Album Of The Year” gaukelt kein Happy End vor, es ist bittere Realität im ergreifend schönen Schafspelz. Der liebliche Pop lenkt ab vom subtilen Gefühls-Nackenschlag, Sarkasmus quillt durch jeden einzelnen Song, jede Zeile Text und bringt solchen, die sich darauf einlassen, die eigenen Erinnerungen zurück ans Tageslicht.
Man meint zu wissen, wovon er da singt, der Mann aus Omaha. Warum ihn das Thema der Beziehungskiste so fasziniert, was er für die Zukunft plant und warum das neue Album der Höhepunkt des bisherigen Good Life-Schaffens ist – lest selbst nach in VISIONS Nr. 139, ab dem 22. September beim Zeitschriftenhändler eures Vertrauens.