Turnstile waren wegen ihres großartigen neuen Albums “Glow On” in den vergangenen Wochen sowieso schon in aller Munde. Aber bei einer ihrer Shows musste jemand im Publikum noch einen draufsetzen: Fans entdeckten inmitten des Circle Pits einen Haufen unbekannter Herkunft, von dem es Teile wohl sogar auf die Bühne schafften. Absolut kurios.
Wer es am Ende war – und vor allem warum – das weiß bis heute keiner. “Ob das nun ein Statement gegen den Trend war, ein GG Allin Tribut an eine grandiose Band oder halt einfach nur Notdurft und keinen Bock auf Dixie-Toiletten: Drauf geschissen”, sagen Schrappmesser, und hauen in knapp zwei Minuten Gassenhauer raus wie “Sometimes truth is stranger than pissing” und “From the east coast to the west coast/ Ich glaub ich muss schon wieder groß”.
Die sonst auch gern in Plattdeutsch singende Band mit Donots-Sänger Ingo Knollmann an der Spitze, die auf dem Album “Schlachtrufe Stimmungshits” für unsterbliche Hymnen wie “Auf alles reimt sich saufen, zum Beispiel auf Bier” verantwortlich zeichnen, wollen mit dem spontan entstandenen “Ich hab bei Turnstile in den Pit geschissen” allerdings auf einen ernsten Umstand aufmerksam machen: die gefährliche Lage für Frauen und Kinder im kürzlich von der Taliban übernommenen Afghanistan. Der Song steht zum “Pay What You Want”-Prinzip zum Verkauf und alles, was nach Abzug der Bandcamp-Gebühren übrig bleibt, geht an den Afghanischen Frauenverein.