Zumindest seine immer wiederkehrende private Endzeitfantasie, denn wenn es eine Motivation gibt, welche die Lieder des Neurosis-Frontmanns bis in die letzte Note durchwirkt, dann ist es der Hang, selbst dunkelste Sound-Flächen noch schwärzer zu übermalen.
Pessimismus auf höchstem Niveau sozusagen, und nicht abwegig zu hören, dass Schmerz und Selbsthass für den Mann aus Oakland auch abseits verzerrter Gitarren und prügelnder Schlagzeugrhythmen intonierbar sind.
Im Falle des Familienvaters Scott Kelly, der musikalisch sonst allenfalls Musik bösartigerer Natur produziert, sonst bei Projekten wie Shrinebuilder oder aushilfsweise bei Mastodon zu finden ist, reicht eine Akustikgitarre und seine Stimme.
Dem morbiden Charme seiner dunklen Elegien stellt der Sänger auf seiner anstehenden Tour verschiedene, aber gelichwohl passende Bühnen bereit: von schummrigen Kirchen über klamme Tropfsteinhöhlen, das handverlesene Ambiente für die sieben anstehenden Termine ist dementsprechend unterweltlich.
VISIONS empfiehlt:
Scott Kelly
14.01.2010 Dortmund – Pauluskirche
18.01.2010 NL – Den Haag – Paard van Troje
21.01.2010 CH – Martigny – Caves du Manoir
25.01.2010 A – Wien – Wuk
28.01.2010 Berlin – Festsaal Kreuzberg
29.01.2010 Leipzig – UT Connewitz
30.01.2010 Iserlohn – Dechenhöhle