Während seiner Lebzeiten hatte der 1944 in Texas geborene Singer/Songwriter Townes Van Zandt stets mit schweren
Depressionen und seiner Alkoholkrankheit zu kämpfen, die sich auch auf seine Musik auswirkten. Die düstere Stimmung und Texte seiner
Lieder waren für den kommerziellen Erfolg nicht gerade hilfreich, genau so wie sein dunkles, zuweilen sarkastisches Auftreten. 1995
starb Van Zandt im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt und hinterließ ein reiches musikalisches Erbe, das nur von einem kleinen
Kreis gewürdigt wurde. Musikerkollegen wie Norah Jones, Mudhoney und sogar Liedermacherkönig Bob
Dylan spielten seine Lieder.
Neurosis-Sänger Scott Kelly und Steve Von Till plus Rock-Urgestein Scott
“Wino” Weinrich starten einen neuen Versuch, dem verstorbenen Liedermacher und Geschichtenerzähler zu Ruhm zu verhelfen. Sie
outen sich mit dem Album als Verehrer seiner Arbeit: “Townes Van Zandts Musik ist nicht nur brutalst ehrlich, sondern hat auch die
Fähigkeit, durch Worte ein Bild zu malen, das jenseits der Reichweite und Tiefe jedes anderen Textes ist, den ich bis heute gehört
habe”, sagt Kelly.
Jeder der Beteiligten stellt auf seine Art die Lieder und vor allem die Texte Van Zandts in den Mittelpunkt, indem sie die ohnehin
minimalitischen Songs weiter auf ihren Kern reduzieren. Das dürfte vor allem Kelly und Von Till am Herzen liegen, denn es besteht
eine textliche Nähe zu Neurosis. Die tiefe Düsternis, Trauer und Zerissenheit in Van Zandts Texten finden sich auch in den Texten
wieder, die sie in ihrer Band singen.
Scott Kelly, Steve Von Till & Wino – “Songs of Townes Van Zandt”
1. “If I Needed You” (Steve Von Till)
2. “St. John, The Gambler” (Scott Kelly)
3. “Black Crow Blues” (Scott Kelly)
4. “Lungs” (Scott Kelly)
5. “Rake” (Wino)
6. “Snake Song” (Steve Von Till)
7. “Nothin” (Wino)
8. “Tecumseh Valley” (Scott Kelly)
9. “A Song For” (Wino)
Seine Tribute-Songs wird Kelly auch auf seiner anstehenden Solotour spielen.
Live: Scott Kelly
26.04. Wiesbaden – Walhalla
27.04. Basel – Hirscheneck
28.04. Lausanne – Le Bourg
29.04. Bern – ISC
04.05. Dresden – AZ Conni
05.05. Berlin – Cassiopeia