Sigur Rós sind nicht dafür bekannt, dass sie sich hetzen lassen. Für ein neues Album brauchen die Isländer in der Regel etwa vier Jahre, um wieder auf Tour zu gehen meist noch länger. Auch ihre Musik gehört auf Platte eher zur ruhigeren Kategorie. Das neueste Album “Valtari”, übersetzt “Dampfwalze”, packt diese nur selten aus und wirkt in seiner dichten Komposition oft wie ein Sammelsurium von Musik. Das Ganze ändert sich allerdings schnell, wenn Jón Þór “Jónsi” Birgisson und Co. auf Tour gehen. Die atmosphärischen Songs des Quartetts schaffen es stets, Massen in ihren Bann zu ziehen.
Kein Wunder also, dass “Valtari” sofort auf sämtlichen Festivals der Sommersaison 2012 präsentiert wurde. Und das, obwohl der Band diese
eigentlich zu stressig sind. “Du bist bei einem Festival mit den zwanzigminütigen Umbaupausen und anderen Beschränkungen sehr eingeengt. Für uns war der Sommer quasi ein langes Aufwärmprogramm für das was jetzt kommt”, bestätigt Bassist Georg Holm. Sigur Rós brauchen einfach etwas Vorbereitungszeit, um beispielsweise den Klang besser abstimmen zu können. Schließlich nutzen nicht viele Musiker einen Geigenbogen, um ihren Gitarren möglichst individuelle Sounds zu entlocken, und unterlegen diese dann auch noch mit Drum- und Keyboardeskapaden, die einem das Knochenmark gefrieren lassen können. Kunst braucht eben Zeit.
Diese Vorbereitungszeit nehmen sie sich jetzt einfach im Rahmen einer für Februar und März 2012 angekündigten Europatour. Insgesamt sechzehn Auftritte, darunter drei im deutschsprachigen Raum, stehen auf dem Programm. Damit auch diejenigen, die Sigur Rós bereits auf einem Festival gesehen haben, voll auf ihre Kosten kommen, verspricht die Band kurzerhand, auch neue Songs zu spielen.
VISIONS empfiehlt:
Sigur Rós
22.02.2013 Berlin – Tempodrom
23.02.2013 München – Zenith
24.02.2013 Basel – St. Jakobshalle