Als die Band den Song Anfang Juni live vorgestellt hatten, ging dem von Drumcomputer- und Sample-Einsatz bestimmte Track der düstere Unterton noch ein wenig ab. In der Studioversion kitzeln Sigur Rós die Melancholie des Stücks deutlicher heraus – was auch an dem unkonventionellen, leicht abgedrehten dazugehörigen Musikvideo liegt.
Der Clip, der im Ort Grindavík auf der Reykjanes-Halbinsel gedreht wurde, zeigt eine augenscheinlich obdachlose Frau, gespielt von Choreografin Erna Ómarsdóttir, die mit einer Flasche Schnaps bewaffnet mit ihrem einäugigen Hund durch die Landschaft tanzt und springt, schreit und lacht, sich am Boden wälzt und ihren Emotionen freien Lauf lässt. Im weiteren Verlauf des Videos betritt die Protagonistin eine Bar, deren Gäste, darunter auch Mitglieder der Band, allerlei fleischlichen Gelüsten vom Gruppensex bis zum Verzehr von rohem Fleisch nachgehen. Untermalt wird der Clip dabei von einer trübsinnig-getragenen Mischung aus Postrock, rückwärts abgespielten Samples und elektronisch verzerrten Drums, über der die fragile Stimme von Frontmann Jónsi Birgisson thront.
Verantwortlich für den Clip zeichnet der bekannte Regisseur Jonas Åkerlund, der bereits Musikvideos für so unterschiedliche Bands wie The Prodigy, Rammstein, Blink-182 und Madonna produziert hatte. Zuletzt hatten die Postrocker einen 24-Stunden-Livestream mit einer von Musik der Band unterlegten Rundfahrt um Island gezeigt. Im Sommer kommen Sigur Rós für einige Festivalshows in den deutschsprachigen Raum.
Video: Sigur Rós – “Óveður”
Live: Sigur Rós
12.07. Linz – Ahoi Pop
11.08. Luhmühlen – A Summer’s Tale Festival
13.08. Budapest – Sziget Festival
20.08. Biddinghuizen – Lowlands-Festival
25.08. Zürich – Zürich Openair