Wenn sich die Deftones daran machen, die Liebe zu vertonen, dann tun sie das auf ihre sehr eigene, kompromisslose Art und Weise. Duftende Blumensträußchen und rosa Konfektschachteln braucht man auf dem neuen Album wirklich nicht zu befürchten. Im VISIONS-Gespräch mit Jochen Schliemann beschreibt Sänger Chino Moreno, welche Gefühle ihn in neuen Stücken wie “Hexagram” oder “Moana” beschäftigt und interessiert haben: “Die Songs drehen sich um Verehrung, darum, jemanden unbekannten anzuhimmeln, zu vergöttern. Blinde Liebe, die helfen kann, aber auch so dumm ist. Emotionen können brutal sein.” Die Bilder, die Moreno dabei entwirft sind bizarr, extrem und bisweilen sehr blutig. Derbe Metaphern, die im gewohnt energischen und kraftvollen Sound der Deftones eine wuchtige Umsetzung erfahren. Dennoch ist das kommende Album reich an Zwischentönen. Abe Cunningham: “So kommt es, dass die harten Songs nicht bloß hart sind und die weichen bloß weich. Mal fängt ein Lied brutal ohne jeden Umweg an, mal bricht eines mit Aggression das Songschema auf, und direkt im Anschluss folgen die softesten Momente unserer Karriere, die eigentlich überhaupt nicht Deftones sind, eigentlich aber doch. Denn sie sind nicht einfach nur soft.”
Mehr über die Reise durch emotionale Abgründe und musikalische Extreme in der VISIONS Nr.123, ab dem 22. Mai im Handel erhältlich.