“Nichts geht über die 90 Minuten, die wir live auf der Bühne spielen und diese intensive Energie mit unseren Fans teilen. Und um ehrlich zu sein, wir haben es vermisst”, so Slayer-Frontmann Tom Araya in einem Statement zur Reunion. Heute bestätigten die Thrash-Metal-Veteranen ihre Wiedervereinigung, erstmal für zwei Festivalauftritte in den USA. Gitarrist Kerry King zeigte sich ähnlich begeistert: “Ob ich es vermisst habe, live zu spielen? Absolut. Slayer bedeuten unseren Fans eine Menge und sie bedeuten uns sehr viel.”
2019 hatten Slayer nach 38 Jahren ihre Auflösung bekannt gegeben und eine finale Abschiedstour gespielt. Ihre bislang letzte Show fand am 30. November 2019 in Kalifornien statt, ihre erste Reunion-Show werden sie nun im September in Chicago, beim Riot Fest bestreiten. Wenige Tage später ist zudem ein Auftritt der Band beim Louder Than Life Festival in Kentucky bestätigt. Zum Line-up gehören neben Araya und King offenbar auch wieder Gitarrist Gary Holt und Drummer Paul Bostaph – die letzte Besetzung der Band.
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Zuletzt waren Slayer vor allem durch Kerry King wieder ins Gespräch geraten: King hatte Anfang Februar sein neues Soloprojekt angekündigt, mit dem er auch im Sommer einige Auftritte spielen wird – unter anderem in Deutschland bei Rock Am Ring und Rock Im Park. Im Rahmen der Ankündigung fand King dann zumindest etwas versöhnliche Worte für seinen (ehemaligen) Bandkollegen Araya, hielt gemeinsame Shows der Band noch für eher unwahrscheinlich. “Wenn Tom sich bei mir meldet, würde ich wahrscheinlich antworten. Es käme zwar darauf an, was er von mir will, aber ich wünsche ihm im Moment nicht den Tod”, so King. Aber: “Ich kann [zu einer Reunion] so ziemlich hundertprozentig nein sagen, weil ich ein neues Ventil habe, und es ist nicht Slayer, aber es klingt wie Slayer”, sagte King über eine mögliche Wiedervereinigung.
Während Araya in dem Interview noch halbwegs glimpflich wegkam, ließ King deutlich durchblicken, dass er immer noch mit Ex-Drummer Dave Lombardo zerstritten ist: “Lombardo ist tot für mich.” Er wurde 2013 aufgrund von finanziellen Unstimmigkeiten aus der Band geschmissen, King behauptete in dem Interview aber, dass er sich damals für Lombardos Verbleib in der Band eingesetzt hätte.
Neben Slayer stehen bei dem Festival in Kentucky auch Szenegrößen wie Slipknot, Mötley Crüe und Korn auf der Bühne. Ob noch weitere Shows von Slayer oder gar neue Musik folgen werden, ist bislang nicht bekannt. Ihr bislang letztes Album ist 2015 mit “Repentless” erschienen.
Kings Debüt mit seinem Soloprojekt erscheint am 17. Mai. Teil seiner Band sind Bostaph, Sänger Mark Osegueda (Death Angel), Gitarrist Phil Demmel (Vio-lence, Ex-Machine Head) und Bassist Kyle Sanders (Hellyeah, Ex-Bloodsimple).
Warum sich Kerry King durch seine widersprüchlichen Aussagen unglaubwürdig macht und für Redakteur Florian Schneider daher keine Vorfreude auf die Reunion der Thrash-Metal-Könige aufkommt, lest ihr in seinem Kommentar. (V+)