Zwar schielte das im letzten Jahr erschienene Decemberists-Album “The Crane Wife” mit Songs wie dem Haken schlagenden Dreiteiler “The Island” schon beinahe in Richtung Progrock, sorgte aber durch die Kraft der Melodie dafür, dass selbst die wirrsten Momente zusammengehalten wurden. Sänger Colin Meloy weiß genau wie man Songs schreibt, bei denen jeder einzelne Ton genau an der richtigen Stelle sitzt. Seine Gesangslinien sind kleine Wunderwerke im Folkrock-Gewand, die dem perfekten Song nahe kommen.
Doch Meloy huldigt auch gerne seinen Vorbildern, die ihm den Weg zur Melodie geebnet haben. Das beweist er immer wieder auf kleinen aber feinen Solo-Werken. Zwei EPs mit den Titeln “Colin Meloy Sings Morrissey” und “Colin Meloy Sings Shirley Collins” waren nur auf seinen Touren erhältlich, bei seinem Solo-Album zeigt er allerdings Erbarmen und bringt es regulär in den Handel. “Colin Meloy Sings Live!” soll in den USA am 08. April die Plattenläden entern und mit folgender Trackliste aufwarten:
01. “Devil’s Elbow”
02. “We Both Go Down Together”
03. “Evoking A Campfire Singalong”
04. “The Gymnast, High Above The Ground”
05. “Here I Dreamt I Was An Architect / Dreams”
06. “Dracula’s Daughter”
07. “Wonder”
08. “A Brief Introduction To Shirley Collins”
09. “Barbara Allen”
10. “The Engine Driver”
11. “On the Bus Mall”
12. “A Skull, A Ship, And A Sheep”
13. “California One / Youth And Beauty Brigade / Ask”
14. “The Bachelor And The Bride”
15. “A Cautionary Song”
16. “Red Right Ankle”
17. “Bandit Queen”
Neben vielen eigenen Songs sind auch Coverversionen von The Smiths, R.E.M, Pink Floyd und Fleetwood Mac enthalten. So kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, dass die Klagelieder des bebrillten Sangesknaben denen der alten Meister in nichts nachstehen.