“Ein Album zu machen ist wie kochen. Du gibst die Zutaten, die dir zur Verfügung stehen, in den Topf, würzt sie mit deinem Herzen und deiner Seele und hoffst, dass es allen schmeckt. Wer den Appetit verliert, kann gerne mal in einem anderen Restaurant essen. Aber wir haben immer geöffnet und jeder Gast ist willkommen.”
Es klingt eigentlich nach einem einfachen Rezept, wenn Davo Gould, Sänger und Bassist von Mother Tongue, über die Zubereitung des neuen Albums philosophiert. Dass “Ghost Note”, das aktuelle Hauptmenü von Mother Tongue, trotzdem derart gut mundet, muss daran liegen, dass die wichtigsten Zutaten, Herz und Seele, bei dieser Ausnahme-Band im Überfluss vorhanden sind. Hört sich nach Hippie-Attitüde an? Stimmt. Aber das ist gut so. Denn auch wenn die Leute vom Label ‘Nois-O-Lution’ angesichts der Unbeschwertheit und Unbedarftheit der Band schon mal die Hände über den Kopf zusammenschlagen, kann man sich Mother Tongue ohne diese besondere Einstellung überhaupt nicht vorstellen. Langjährige und schwierige Erfahrungen haben der Band die nötige Gelassenheit mitgegeben – und an den ganz großen Durchbruch glauben Davo, Bryan Tulao, Christian Leibfried und Sasha Popovic längst nicht mehr. Dabei ist “Ghost Note” kommerziell um einiges vielversprechender als das letztjährige Comeback-Album “Streetlight”. Das Potential, einen energiegeladenen Sommer-Soundtrack abzuliefern, hat die Scheibe allemal.
Mehr zu Mother Tongue in VISIONS Nr. 124, ab dem 24. Juni im Handel.