Den Touralltag mit eingegipstem Bein zu bewältigen, zehrt an den Kräften. Das muss auch der sonst stets energiegeladene, vor Tatendrang berstende Foo Fighters-Frontmann zugeben: “Ich musste mir täglich Spritzen in den Bauch geben und beim Kofferpacken auf dem Arsch durchs Zimmer rutschen, um meine Socken zusammenzusuchen. Die Bühne war der einzige Ort, an dem ich mich wohl fühlte.” So beschreibt er die Folgen des unglücklichen Sturzes bei einem Konzert am 12. Juni 2015 im schwedischen Göteborg.
Eine einjährige Pause muss also her, um die leeren Batterien wieder aufzuladen. Die Musiker nehmen sich Zeit für ihre Familien, Sänger Dave Grohl muss das Laufen wieder lernen, Schlagzeuger Taylor Hawkins widmet sich seinem Soloprojekt Kota, und erste Trennungsgerüchte machen die Runde. Denen setzen die Foo Fighters zu Beginn des Sommers völlig überraschend die Ankündigung ihres neunten Studioalbums “Concrete And Gold” entgegen.
Dabei ging Grohl nach dem Ende der “Break A Leg”-Tour tatsächlich durch eine, der Erschöpfung geschuldete, depressive Phase, wie er in der animierten Dokumentation zur Entstehung des Albums erzählt: “Ich ließ mir einen Bart wachsen, lief in Pyjamas rum und wollte das Haus für Wochen nicht verlassen”, sagt der Sänger da noch, um im Interview mit VISIONS-Autorin Nadine Wenzlick weiter auszuführen: “Ein Jahr mit etwas zu pausieren, das ein so großer Teil deines Lebens ist, ist gar nicht so einfach.”
Also klemmt sich der Rocksuperstar eine Kiste Wein unter den Arm, mietet sich eine Bleibe in einer kalifornischen Kleinstadt und schreibt dort die politischen und gesellschaftskritischen Texte für die neuen Songs. Um sich zu erden und die Gedanken zu sortieren schaut er dabei am liebsten in die Sterne: “Sternschnuppen, Satelliten, Nordlichter. Einfach mal kurz das blöde Telefon weglegen und hochgucken”, empfiehlt der 48-Jährige.
Wie es schließlich dazu kam, dass sich Gastmusiker wie Paul McCartney und Justin Timberlake auf “Concrete And Gold” die Klinke in die Hand gaben, welchen Song die Menschen dieser Welt laut Grohl mindestens einmal täglich zwangsverordnet bekommen sollten und wie die Rolle als Vater dreier Töchter die Sicht auf die Welt verändert, lest ihr in VISIONS 295 – ab 27. September am Kiosk.