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Still Fat After All These Years

Still Fat After All These Years
Nach dem Vorboten, der “Never Trust A Hippy”-EP, veröffentlichen NOFX nun mit “Wolves In Wolves’ Clothing” ihr zehntes Studioalbum.

1983 gründeten der (heutige) Fat Wreck-Besitzer Fat Mike und Gitarrist Eric Melvin die Punkband, die seit dem prägend für die kalifornische Punkrockszene war, wie vielleicht höchstens noch Bad Religion. Beide Bands vereint, dass sie nicht nur einen stilprägenden Sound entwarfen, sondern auch überaus erfolgreich eigene Label ins Leben riefen, um Bands mit ähnlichen Ausrichtungen eine Heimat zu geben. Waren NOFX dabei selbst die Stars auf Brett Gurewitz‘ Epitaph-Label, verhalfen sie mit Fat Wreck Chords bald Bands wie Lagwagon und No Use For A Name oder Propagandhi zu weltweiter Bekanntheit.

Feste Prinzipien hatten sie immer, verweigerten sie sich doch nach dem Punkrock-Boom Mitte der neunziger Jahre standhaft der Mainstream-Presse und dem Musikfernsehen. Ihrer Beliebtheit tat das keinen Abbruch – im Gegenteil: Alben wie “Ribbed”, “White Trash, Two Heebs And A Bean”, “Punk In Drublic” oder die “The Longest Line”-EP gelten als Klassiker, und dürfen eigentlich in keiner Plattensammlung fehlen, die von sich behauptet, die nordamerikanische Punkrock-Geschichte zu repräsentieren. Dabei stand der Spaß immer an erster Stelle: witzige Texte und Wortspiele – manchmal platt, oft clever – zahlreiche musikalische Ausflüge zu Ska, Reggae und auch mal in Pop-Nähe, machten die Band einzigartig.

Zuletzt machte Sänger Mike durch sein Engagement gegen die Wiederwahl des US-Präsidenten George W. Bush Schlagzeilen, schaffte es hier sogar Beachtung der großen Nachrichtenmedien New York Times oder CNN zu erlangen. Er lockerte sein Interviewboykott, rief die Informationsseite punkvoter.com ins Leben und initiierte die “Rock Against Bush”-Compilations.

Das neue Album “Wolves In Wolves’ Clothing” ist das zehnte Studioalbum (neben Live-, B-Seiten-, Greatest Hits-Alben und unzähligen EPs) der Band. Auch hier führt man die auf dem Vorgänger etablierte Kritik an der US-Regierung fort, findet aber nach wie vor genügend Zeit für lustige Späße. Dass diese Band auch nach 23 Jahren ihre Energie nicht verloren zu haben scheint, beeindruckt, und lässt auf eine baldige Live-Rückkehr hoffen.

Video zu “Seeing Double At The Triple Rock”

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