Im Zuge eines Interviews mit der LA Times äußerte sich Sum 41-Frontmann Deryck Whibley zu Anschuldigungen gegen den ehemaligen Manager der Band, Greig Nori, die in seinen Memoiren erhoben werden. Nori soll Whibley jahrelang sexuell und verbal missbraucht haben.
Nori ist seit 1992 Frontmann der kanadischen Pop-Punk-Band Treble Charger, auf einem seiner Konzerte lernten er und der damals 16-jährige Whibley sich kennen, Sum 41 engagierten Nori dann wenig später als Manager. In dieser Position verschuf er der jungen Band Aufnahmegelegenheiten, Kontakte in die Musikindustrie und Zutritt zu Partys und Raves, soll ihnen gleichzeitig aber auch verboten haben, sich mit anderen Menschen aus der Musikindustrie zu unterhalten, da die Szene “voller Schlangen und Lügner” sei und Nori die einzige Person sei, der sie vertrauen könnten.
Als Whibley 18 und Nori 36 Jahre alt waren, soll es dann bei einem Rave zu einem ersten Zwischenfall gekommen sein: Whibley zufolge nahmen die Beiden in einer Toilettenkabine auf einem Rave zusammen Ecstasy, als Nori Whibley beim Gesicht nahm und küsste. Nach dem Vorfall soll Nori versucht haben, Whibley zu weiteren sexuellen Handlungen zu nötigen und warf ihm unter anderem vor, homophob zu sein, als dieser verwehrte. Der sexuelle Missbrauch soll ein Ende gefunden haben, als ein gemeinsamer Freund ihn bemerkte.
In den folgenden Jahren bereitete Nori Whibley und seinen Bandkollegen weitere Probleme, indem er sie vom Kontakt zu ihren Eltern abgehalten, Whibley regelmäßig verbal angegriffen und sich als mitverantwortlicher Komponist für viele Sum-41-Songs eingetragen haben soll. Letzterer Punkt wurde 2018 durch eine Klage Whibleys bereinigt. 2005 entließen Sum 41 ihren Manager, nachdem er auf wichtige Anfragen nicht reagierte und unter dem Einfluss von Ecstasy bei einem Konzert erschienen war.
Whibley berichtet, er hätte jahrelang niemandem von seiner problematischen Beziehung zu Nori erzählt, mit Ausnahme seiner Ex-Frau Avril Lavigne und seiner derzeitigen Frau Ariana Cooper. Seine Seite der Geschichte legte er erst in den heute erschienenen Memoiren “Walking Disaster” offen. Nori hat auf die Vorwürfe bislang nicht reagiert.
Sum 41 haben Ende März ihr finales Album “Heaven :x: Hell” veröffentlicht und sind noch ab diesen Monat auf Abschiedstour. Im November spielen die Pop-Punks fünf Konzerte in Deutschland.
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