Am 24. April spielten System Of A Down in Bogota ihr erstes Konzert dieses Jahr und lösten ihr Versprechen ein, das sie ihren Fans bereits im Februar in einem Interview mit SNSMix.com gegeben hatten. Bassist Shavo Odadjian sprach davon, dass die Band die Sets jeden Abend drastisch verändern wolle, damit man bei jeder Show andere Songs hören könne: “Wir werden in zweistündigen Auftritten Songs aus unserem gesamten Katalog spielen: Aus über 70 Songs werden das dann pro Show ungefähr 30 sein. Die Setlist wird dann immer neu zusammengesetzt.”
Die Alternative-Metal-Größen scheinen ihr Versprechen mit Bravour eingehalten zu haben: Sie griffen bereits bei ihrem ersten Auftritt tief in die Trickkiste und überzeugten mit Songs, die seit Jahren nicht mehr gespielt wurden – darunter “Streamline”, der “Steal This Album!”-Closer, der laut setlist.fm zum ersten Mal seit 2005 und insgesamt erst zum 13. Mal gespielt wurde. “Attack” und “Marmalade” hatten sie seit 2015 nicht mehr zum Besten gegeben, “A.D.D.” und “Roulette” seit 2018, “Violent Pornography” seit 2019. Obendrein gab es natürlich Klassiker wie “Chop Suey!”, “Toxicity”, “Aerials”, “B.Y.O.B.” und andere Evergreens zu hören.
Vermutlich kein neues Album
Die Südamerika-Termine sind restlos ausverkauft. Es ist das erste Mal seit 2017, dass System Of A Down über einen längeren Zeitraum hinweg mehrere Konzerte hintereinander spielen, nachdem sie in den letzten Jahren nur ein oder zwei Auftritte pro Jahr hatten. Auch der kreative Output der Kalifornier ist seit einer ganzen Weile eher rar gesät: Fast 20 Jahre sind seit der Veröffentlichung ihres bislang letzten Albums “Hypnotize” vergangen, auch die beiden aktuellen Singles sind mittlerweile fast fünf Jahre alt. Sänger Daron Malakian sprach in einem Interview im Januar darüber, dass er sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorstellen könne, ein neues Album mit seiner Band zu schreiben.
Setlist dieser Art nicht selbstverständlich
Tool-Fans können von einer solchen Songauswahl nur träumen, nachdem ihnen ebenfalls “zwei einzigartigen Headlinesets” beim “Tool Live In The Sand”-Festival versprochen wurden, das im März in der Dominikanischen Republik stattfand. Die Setlist von beiden Auftritten der Prog-Metal-Größen zeigte dann allerdings einige Überschneidungen auf: Knapp die Hälfte der Songs der sowieso schon nur zehn Songs umfassenden Setlist war gleich – und das zweite Konzert endete wohl früher als geplant. Tool-Fans taten sich daraufhin zusammen, um gegen die Band wegen Vertragsbruch Klage zu erheben.