“Die meisten Bands durchleben diesen Mist, bevor irgendwer groß Notiz von ihnen nimmt”, sagte Dave Grohl zu der schwierigen Zeit rund um die Entstehung des zweiten Albums der Foo Fighters. Nicht so Grohls neue Band: 1996 wird die noch hauptsächlich als Projekt des ehemaligen Nirvana-Drummers wahrgenommen. Grohls Songtexte werden pausenlos auf Botschaften an den verstorbenen Freund und Bandkollegen Kurt Cobain abgeklopft und die damit verbundenen Interviews nagen an Frontmann und Band.
Songs wie das heute zum Klassiker avancierte “My Hero”, das von den verlässlichen Alltagshelden aus Grohls Kindheit handelt, werden fehl- und überinterpretiert. Die Trennung von Schlagzeuger William Goldsmith verläuft alles andere als fair und als schließlich mit Bassist Nate Mendel das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Foo Fighters seinen Ausstieg ankündigt, beschließt Grohl, seinen Kummer bis auf weiteres in Alkohol zu ertränken.
20 Jahre später gilt The Colour And The Shape als das Album, das die Band als solche erst definiert hat. Songs wie “Everlong”, “Monkey Wrench” oder eben “My Hero” sind heute aus den Foo-Fighters-Konzerten nicht mehr wegzudenken. Nur 3 der 13 Songs der Platte hat Grohl allein geschrieben. “Ohne diese Jungs wäre ‘My Hero’ wohl ein kleines melancholisches Lied geblieben”, sagte Grohl, “erst gemeinsam haben wir ihm Feuer unterm Arsch gemacht.” Mit Taylor Hawkins findet sich 1997 dann schließlich auch der passende Mann für die Drums.
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