“Ich höre uns exzessiv. Und ich mag sehr, wie wir klingen” gibt The National-Frontmann Matt Berninger offen zu und erklärt weiter “Ich muss gestehen, dass ich, wenn wir Songs aufgenommen haben, ein paar Tage lang nichts anderes höre, als unsere neuen Sachen.” Damit steht Berninger bei Weitem nicht allein. Teils düstere, gewohnt verwoben und in verschiedenste Richtungen interpretierbare Texte bietet das siebte Studioalbum Sleep Well Beast und zieht immer neue Fans in den Bann der Indie-Rocker.
Gelegentliche Co-Autorin ist, wie schon bei früheren Songs, Berningers Frau. So reicht die Bedeutung des gemeinsam verfassten “Guilty Party” von der tief-persönlichen Ebene bis ins Politische: “Der Song ist auf der ersten Ebene ein persönliches Liebeslied über eine Beziehung, die nicht wolkenlos ist, die aber Wege findet, damit klarzukommen – ohne dabei ein Urteil zu fällen. Wenn man sich die gesellschaftlichen und politischen Disskussionen der Gegenwart anschaut, dann geht es sehr häufig stark darum, wem man die Schuld in die Schuhe schieben kann.”
Neben vermehrt elektronischen Einsätzen lassen sich die Musiker auf ihrer neuen Platte auch genügend Luft für Gitarrensolos, wie Berninger bestätigt: “Ja, ein paar Mal haben wir uns getraut. Das ist schon interessant, die elektrische Gitarre war immer das bestimmende Instrument, aber vor Solos hatten wir Angst.”
Welchen heilsamen Vorschlag der Sänger hat, um der traumatisierten Gesellschaft seines Heimatlandes, den USA, entgegenzuwirken und warum Berninger bei Konzerten lieber eine Privatparty in seinem Kopf feiert, lest ihr in VISIONS 294 – ab sofort am Kiosk.