Das Sextett um Frontmann Loïc Rossetti hat gerade erst eine sechsmonatige Tour beendet, da gibt es bereits die nächste große Ankündigung: Das zehnte Album von The Ocean wird “Holocene” heißen und erscheint am 19. Mai über Pelagic. Damit beschließen The Ocean dann auch ihre von Paläontologie inspirierte Albumreihe. Einige ihrer Alben wie “Precambrian” (2007) oder die zuletzt erschienenen “Phanerozoic I” und “II” bezeichnen allesamt verschiedene Abschnitte in der geologischen Betrachtung der Erdgeschichte.
So bezeichnet das “Phanerozoic” das Zeitalter, in dem wir seit gut 540 Millionen Jahren leben. Die Datierung kann durch zahlreiche Fossilien-Funde ziemlich exakt bestimmt werden. Das “Holozän” bezeichnet die seit mehr als 11.000 Jahren andauernde “warmzeitliche Epoche des Eiszeitalters”, bildet also einen deutlich kürzeren Zeitabschnitt ab. In diesem Abschnitt taucht auch der Mensch auf dem Planeten auf und breitet sich dank technologischem Fortschritt so schnell und tiefgehend aus, wie noch nie eine Spezies zuvor.
The Ocean setzen diese veränderte Betrachtung auch musikalisch um. Auf “Holocene” sollen vermehrt elektronische Elemente in den Sound der Band einfließen, ohne die gewohnte Schwere und Härte zu vernachlässigen. Einen ersten Vorgeschmack liefert die bereits erschienene erste Single “Preboreal”. Den Entstehungsprozess des Albums erklärt Gitarrist und Sänger Robin Staps:
“Dieses Album ist anders, denn jeder einzelne Song basiert auf einer musikalischen Idee, die ursprünglich von Peter (Voigtmann, Synthesizer) geschrieben wurde. Er kam mit diesen Synthesizer-Parts, die schon in der Vorproduktion großartig klangen”[…] und obwohl es alles elektronisch war, hatte es diesen eindeutigen Ocean-Vibe an sich. Ich wollte sofort meine Gitarre in die Hand nehmen und das tat ich auch, und es dauerte nicht lange, bis wir einen inspirierenden kreativen Austausch hatten, der in völlig unvorhergesehene, aber sehr aufregende Richtungen ging.”
Trotz der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Produzent Jens Bogren wollte die Band diesmal auch beim Mix und Mastering neue Wege gehen. “Obwohl wir immer noch der Meinung sind, dass seine Mixe unserer letzten drei Alben großartig klingen, wollten wir dieses Mal einen organischeren Sound”, erklärt Staps. “Also machten wir uns auf den Weg, um Testmischungen von einer Reihe von Leuten machen zu lassen, von engen Freunden bis hin zu einigen ziemlich großen Namen, aber keiner von ihnen kam auch nur annähernd an den Sound heran, den wir uns für dieses Album wünschten, und nach ein paar Monaten waren wir wirklich frustriert.”
Bis ihr langjähriger Freund Karl Daniel Lidén der Band einen Testmix schickte und sie so von seinen Ideen überzeugen konnte. Sein Mix bringt nochmal mehr Klarheit in den Sound der Band, der erneut auch vor Streichern und Bläsern nicht zurückschreckt.
“Holocene” erscheint am 19. Mai und kann ab dem 14. Februar über den Bandshop vorbestellt werden.