Das Alte Testament und paläontologische Albumtitel haben es der Post-Rock-Band The Ocean angetan, zumindest wenn man einen Blick auf das am 19. Mai erscheinende Album “Holocene” und die darauf enthaltenen Songtitel samt Textinhalt wirft. Die neueste Single-Veröffentlichung “Sea Of Reeds” bildet dabei keine Ausnahme, sondern bestätigt die Regel und wird – was den Sound umso besonderer erscheinen lässt – nicht nur von einem alten Vibrafon sowie Streichern und Bläsern begleitet, sondern ist auch von alttestamentarischen Anspielungen und jeder Menge melancholischer Momente durchzogen.
Kritische Gedanken, versteckt hinter biblischen Metaphern und elektronischen Elementen: “Sea Of Reeds” rundet nicht nur die Platte als Konzeptalbum, sondern die gesamte von Paläontologie inspirierte Albumreihe – gemeinsam mit “Precambrian”, “Phanerozoic I: Palaeozoic” und “Phanerozoic II: Mesozoic / Cenozoic” – ab und betrachtet die Entstehung der Menschheit aus verschiedenen Blickwinkeln. Auch das von Adam Shapiro gedrehte Musikvideo schlägt in diese Kerbe und entwickelt innerhalb von fünf Minuten seine eigene Vorstellung von der Entstehung der Welt, die optisch wie eine schwer greifbare Aneinanderreihung verschiedener Materialien und Texturen wirkt, dabei ähnlich ruhig und melancholisch wie der begleitende Sound des besungenen Meeres.
Die Band um Gitarrist Robin Staps, die 2003 ihr Debütalbum “Fogdiver” und ein Jahr später “Fluxion” rausgehauen hat und seitdem kaum mehr aus der Post-Metal-Welt wegzudenken ist, veröffentlichte 2021 – im Zuge der Pandemie – ihren Doppel-Mitschnitt “Phanerozoic Live”.
“Holocene” erscheint am 19. Mai via Pelgaic und kann im Bandshop von The Ocean vorbestellt werden.