Nächste Woche veröffentlicht Thurston Moore seine Memoiren “Sonic Life”. Im Rahmen dieser Veröffentlichung wurde er kürzlich in einem Interview mit der New York Times nach der Möglichkeit einer Reunion von Sonic Youth gefragt. Optimismus sieht zwar seinen Aussagen zufolge anders aus, ausschließen möchte er ein Comeback offenbar auch nicht gänzlich.
“Alle wollen, dass wir wieder zusammenkommen”, sagte Moore. “Ich glaube nicht, dass das passieren wird, weil ich denke, dass es zu diesem Zeitpunkt vielleicht ein bisschen zu umständlich ist.” Generell würde eine Reunion sowieso gegen “die Natur der Band” gehen. “Ich wäre lieber wie die Beatles und käme nie wieder zusammen”, so Moore. Er fügte jedoch hinzu, dass eine Wiedervereinigung der Band “wirklich lohnenswert” wäre und etwas, sei “das immer auf dem Tisch liegen wird”.
Auf die Frage, ob der Co-Frontmann wieder mit Kim Gordon auftreten könne, sagte er: “Wir sind erwachsen. Wir können unseren Frieden in dieser Art von Situation finden. Wir sind in unserer Familie sehr verbunden, mit meiner Tochter und meinen Nichten und allem. Es ist nicht wie ein Hassfest oder so… Niemand wird jünger.”
Die Alternative-Noise-Ikonen Sonic Youth lösten sich 2011 nach ihrem Album “The Eternal” auf und spielten ihre letzten Konzerte, kurz nachdem Moore und Gordon ihre Trennung nach 27 Jahren Ehe bekannt gegeben hatten. Gordon und Moore sind seitdem weiterhin aktiv und bringen Alben solo oder in Kooperation mit anderen Musiker:innen heraus. Allerdings veröffentlichen Sonic Youth immer wieder Archiv-Veröffentlichungen. Zuletzt etwa die Raritäten-Compilation “In/Out/In” oder die Live-Aufnahme “Live in Brooklyn 2011” von ihrem letzten Konzert.
Moores Memoiren “Sonic Life” wurden für den 24. Oktober angekündigt. Letzte Woche gab er aber bekannt, dass er seine geplante US-Buchtournee aufgrund eines “schwächenden” Herzleidens absagen musste. Wegen eines Vorhofflimmerns könne er aktuell nicht fliegen, verriet er vor kurzem der Times. “Dieses Jahr wurde es etwas besorgniserregend”, sagte er. “Ich fühlte mich zeitweise so schwach, dass ich kaum noch durch die Gegend laufen konnte.” Die Prognose sei allerdings “sehr gut”, so Moore.